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BELOW, SOME COMMENTS OF MINE ON THE TRANSLATION OF HANDKE'S "Walk About the Villages" [Ariadne Press, 1995]  and Peter Strasser's piece on Handke's translation of Walker Percy....

PETER STRASSER

SICH MIT DEM SALBEI FREUEN

DAS SUBJEKT DER DICHTUNG BEI PETER HANDKE

 

 

=Der Dichter folgt der Moral der Kunst, die tief hinabreicht, da sie auch in den Blumen sich offenbart. Er blueht im Gedicht – es ist das Ziel, dem er sein Leben zum Opfer bringt.=

Ernst Juenger, Autor und Autorschaft

1. =War is better than Monday morning=

Der Krieg ist besser als der Montagmorgen. Das ist ein Satz aus dem Roman The Last Gentleman von Walker Percy, zuerst erschienen 1966.

Handke hat zwei Romane von Percy uebersetzt. Einer davon ist der soeben genannte. Er heisst im Deutschen Der Idiot des Suedens. =Sueden= bezieht sich auf den Sueden der USA, von wo Percys Romanheld, =Williston Bibb Barrett=, kurz =Will Barrett= oder =Billy Barrett=, herstammt und wohin er im Roman wieder zurueckkehrt. =Der Idiot= ist eine Anspielung auf die gleichnamige Titelfigur bei Dostojewski.

Der deutsche Titel ist reizvoll, aber wenig hilfreich. Denn er verlangt vom Leser Assoziationen, die sich ohne zusaetzliche Erklaerung nicht einstellen, waehrend ohne weiteres feststeht, warum Williston Bibb Barrett, ein junger Mann um die Fuenfundzwanzig, der =letzte Gentleman= ist. Barrett ist kein Idiot, sondern, wie es scheint, der Letzte seiner Art in einer Welt, in der man mitten im Frieden und fast jenseits jeder Konvention alle Anzeichen vitaler Lebendigkeit zeigen und dabei innerlich tot sein kann. Barrett ist hoeflich, auf einem Ohr taub, oft abwesend. An gestern und vorgestern kann er sich haeufig nicht erinnern, wohl aber an Ereignisse, die in seiner Kindheit stattfanden, und an solche, die vielleicht niemals geschehen sind. Er wird von Schwaermen von Déjà-vus heimgesucht, die ihn auf eigentuemliche Weise helfen, das, was er an Lebendigem in sich birgt, vor der laermenden Offenheit rund um ihn zu bewahren.

=War is better than Monday morning.= So lautet das Resuemee, das Barrett aus einer Betrachtung zieht, die er rueckblickend ueber seinen Vater anstellt. Zunaechst erinnert sich Barrett daran, dass an den Tagen, an denen es schlechte Neuigkeiten gab, dort, wo er zuhause war, ein eigentuemliches Phaenomen beobachtet werden konnte: Die Familien rueckten enger zusammen, man war auf einmal in der Stimmung, in der man die Azaleen betrachten und sehen konnte. Dann erinnert sich Barrett an die Hochstimmung seines Vaters, als dieser von Pearl Harbor hoerte und sich anschliessend beim Rekrutierungskommando meldete. Am 7. Dezember 1941 hatten japanische Flugzeuge den amerikanischen Flottenstuetzpunkt in Pearl Harbor angegriffen, am 8. Dezember erklaerte der amerikanische Praesident Roosevelt Japan den Krieg. An diesem Montag, so Barrett, sei es eine Freude gewesen, seinen Vater zur Arbeit gehen zu sehen. Ploetzlich hatten die Haeuser, die Baeume, ja selbst die Risse im Gehsteig ihr boesartiges Gegenwaertigsein verloren. Die schlimme Drohung, die sich jeden Morgen an Wochentagen einstellte, war auf einmal wie weggeblasen (Percy 1999, 94).

Dass Handke Percy mehrfach ins Deutsche uebertrug – vor The Last Gentleman schon The Moviegoer (1960) –, beruht sicher auf einem Gleichklang von Motiven und Gefuehlen. Irgendwo hat Percy ausgesprochen, was auch Handke – zumindest der junge Handke – haette sagen koennen (und vielleicht hat er es gesagt): In der Moderne ist man entweder verrueckt und am Leben oder man ist normal und tot. Man ist am Leben, wenn man die Azaleen sehen kann, doch man kann sie nur sehen, wenn Krieg ist. Percy wollte natuerlich kein Plaedoyer fuer den Krieg halten, sowenig wie fuer den Wahnsinn, wohl aber auf ein tiefsitzendes Unbehagen hinweisen. Je weiter Freiheit, Aufklaerung und der soziale Friedensprozess fortschreiten, umso mehr scheinen die Seelen zu vereisen und die Menschen unfaehig zu werden, einander zu begegnen. Und das Einnehmende an Percys Sicht der Dinge besteht nun darin, dass sie nicht ins Zivilisationsstuermerische umkippt, auch in keine billige Modernitaetskritik einmuendet, sondern die Schrecken der Moderne als etwas vorfuehrt, worin sich die zerbrechlichen Helden bewaehren muessen. Das Problem ist, die Azaleen an einem Montagmorgen sehen zu koennen, an dem man nicht in den Krieg ziehen, sondern zur Arbeit gehen muss.

Im Hintergrund von Percys Zuversicht, aus der heraus die Buchhelden in einem liebenswuerdigen Licht erscheinen, steht eine Art katholischer Religiositaet, die um die Gestoertheit alles Menschlichen weiss und dabei um die Erfahrung des menschlich Unzerstoerbaren ringt. Dieser Haltung zufolge ist Jesus kein fanatischer anti-abortionist – wie die USA-Fundamentalisten predigen –, sondern eine helle Quelle der Kraft, von der es im 1. Korintherbrief des Paulus heisst: =Fuer jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am groessten unter ihnen ist die Liebe.= (1. Kor 13,13)

Der 1980 veroeffentlichte Nachfolgeroman zu The Last Gentleman heisst The Second Coming, und hier ist die Anspielung unmissverstaendlich. =The Second Coming= meint die Wiederkunft des Erloesers. Das scheint deshalb erwaehnenswert, weil es einen wichtigen Unterschied zu Handke markiert. Auch bei Handke nimmt das Motiv der Erloesung einen zentralen Platz ein, doch es hat bei ihm einen anderen Ton und eine andere Faerbung. Es ist trotziger, nervoeser, romantischer, insgesamt =gewollter= als in einer Umgebung, in der es als natuerlich gilt, sich endzeitlich zu orientieren und, als Teil der religioesen Lebensform, auf das letzte Gericht – the Last Judgment – zu vertrauen.

2. Handkes Antirealismus

In Handkes Schriftstellerleben spielt eine persoenlich durchlittene Schreibblockade die Rolle einer Katharsis. Sie leitet eine neues sprachliches Zur-Welt-Kommen ein. Handke selbst spricht gelegentlich von dem Sprachverbot, dem er unterworfen gewesen sei. Die Lehre der Sainte-Victoire, im selben Jahr wie The Second Coming publiziert, ist Handkes Hommage an den Gebirgszug, der Paul Cézanne zu einer Reihe seiner wirkmaechtigsten Bilder inspirierte; zugleich kann die Lehre als eine Art kuenstlerisches Wiedergeburtsbuch gelesen werden.

Vor der Blockade finden sich bei Handke Werke, in denen die moderne Form der Beziehungsunfaehigkeit auf ein sprachliches Niveau gehoben wird, an das kaum ein anderer Schriftsteller deutscher Zunge herankommt. Handkes Journal Das Gewicht der Welt – es reicht vom November 1975 bis Maerz 1977 – gehoert zu den Hoehepunkten des Genres. In keinem anderen Werk der deutschsprachigen Literatur hat es ein Autor gewagt, sich selbst, sein eigenes Fuehlen und Leiden, derart kompromisslos in den Mittelpunkt zeitdiagnostischer Miniaturen zu stellen.

Radikale Subjektivitaet, so scheint es rueckblickend, war notwendig, um an den Grund einer schwer definierbaren allgemeinen Misere zu ruehren. Statt Das Gewicht der Welt haette Handke die Taschenbuchausgabe gerne Phantasie durch Ziellosigkeit genannt (vgl. Handke 1979, 8). Und in der Tat: Vom Gewicht der Welt ist in dem Buch schon deshalb nicht die Rede, weil sich der Autor keiner Tradition mehr verpflichtet weiss, in der ein Begriff wie =Welt= noch in der Lage gewesen waere, etwas zu bezeichnen, was einem Einzelnen zur Last und zur Aufgabe haette werden koennen. Das Gewicht der Welt – die pathetische Wendung hat fuer die Misere des jungen Handke nur insofern Bedeutung, als hier einer beobachtet und schreibt, dessen Welt zu einer Nussschale geworden ist, worin man kauert und dabei an sich selbst zu ersticken droht.

Die Misere, von der ich rede, war nicht einfach die der =Moderne= – was immer die Misere der Moderne sein mag –, sondern spezifischer, aber auch undeutlicher: die Misere der Moderne der deutschen Nachkriegsgeneration. Ihre intellektuellen Vertreter waren kulturelle Modernisten (und dabei haeufig antiamerikanisch). Darueber hinaus waren sie die traumatisierten Vertreter einer Generation, die man als die der Flakhelfer charakterisiert hat. Es handelt sich um jene Leute, welche den Sturz des Nationalsozialismus als Jugendliche miterlebt hatten – ein Ereignis, das die Moeglichkeiten des Geistes in Deutschland und oesterreich nach 1945 bestimmte. Welche Moeglichkeiten das waren und, vor allem, warum man sich von ihnen nicht immerfort bestimmen lassen konnte, hat dann der junge Handke, Jahrgang 1942, in der fuer ihn typischen Mischung aus Bockigkeit, Charme und Angriffslust dargetan.

Auf mich, den um acht Jahre Juengeren, wirkte Handkes Wendung gegen das engagierte Schriftstellerwesen und dessen Hang zu einer =realistischen= Literatur wie ein befreiender Rundumschlag. Beide Phaenomene gehoerten in der deutschen Nachkriegsliteratur eng zusammen und meinten im Grunde dasselbe. Realistisch zu sein, bedeutete, sich der wahren Ursachen menschlicher Konflikte anzunehmen – und das menschliche Leben erschien als eine Anhaeufung von Konflikten –, wobei die wahren Ursachen sozialer, oekonomischer und historischer Natur waren. Engagiert zu sein, bedeutete, realistisch zu sein, um fuer ein besseres Leben zu kaempfen. Im Ergebnis hiess das fast immer: Kampf gegen Ausbeutung, Faschismus, Kleinbuergergemuetlichkeit, Mittelstandsstrebertum und Geschichtsverdraengung.

Zu all dem konnte man als einigermassen aufgeklaerter Mensch nur Ja sagen. Und dennoch: Das alles wirkte auf mich, ebenso wie auf viele andere junge Leute, in gewisser Weise wie der Deckel auf einen Sarg. Eine Literatur, die den Montagmorgen immer wieder als das schilderte, was er war – als den grauen ersten Werktag ohne Gesicht nach dem Wochenende mit Familie Lieblos –, eine solche Literatur bestaetigte nur wider Willen den Satz: =War ist better than Monday morning.= Das Engagement uebersah, dass es nichts zu offerieren hatte, was dem veroedeten Einzelnen als Sinn seines Lebens haette einleuchten und wofuer zu leben sich haette lohnen koennen. Alles in dieser Grisaille passte zusammen, Ausweg schien es keinen zu geben.

ueberall war Post-Auschwitz. Theodor W. Adorno, die einschuechternde Stimme der neulinken Frankfurter Schule, lieferte die Stichworte. Nach Auschwitz, so lautete zunaechst sein Dekret, ist kein Gedicht mehr moeglich. Was von Hegel noch uebrig blieb, das hiess fortan =konkrete Negation= und meinte die je spezifische Verneinung des je spezifisch Existierenden. In seiner Negativen Dialektik von 1966 nahm Adorno dann immerhin zurueck, dass nach Auschwitz kein Gedicht mehr moeglich sei. Tatsache ist: Nach Auschwitz waren vielleicht mehr deutsche Gedichte ueber die Moeglichkeit von Gedichten geschrieben worden als deutsche Gedichte jemals zuvor. Dafuer tadelte Adorno nun die =gluecklich Entronnenen=, jene, die Auschwitz entkommen waren und ihren Erfahrungen im Konzentrationslager einen Nutzen abpressen wollten, indem sie die Zukunft optimistisch sahen. Wenn schon Gedichte sein mussten, dann wenigstens keine gluecklichen (Adorno 1970, 353 f u. 358 f).

Gegen die deutsche Misere hielt Handke standhaft seine eigene. Das konnte er nur, weil er sie noch in diesem Leben, als Kuenstler, zu ueberwinden hoffte. Was im intellektuellen Deutschland und oesterreich, ob unter protestantischen Atheisten oder katholischen Kommunisten, verpoent war, galt Handke als hoechstes Strebensziel: Er wollte Erloesung durch Kunst, ohne anfangs das Ziel, geschweige denn den Weg zu kennen. Spaeter wird er sagen, dass das Ziel alles und fast nichts sei, und dass es im wahren Kunstwerk um die Gestaltwerdung des =Fast-Sprachlosen=, das doch alles sei – =ein wunderbares Nichts= –, gehe (vgl. Handke 1983, 33).

Bevor er aber so sprechen kann, fast so, wie ein verschmitzter chinesischer Philosoph, muss er reinen Tisch machen. Er attackiert die Gruppe 47, jene Vereinigung deutscher Autoren, die sich 1947 zusammentaten, um dafuer zu sorgen, dass in der Kunst fortan ein kritisches Bewusstsein gegenueber den politischen Verhaeltnissen im Lande gepflegt werde. Handke eroeffnet mit zwei Beitraegen, Die Literatur ist romantisch (1966) und Ich bin ein Bewohner des Elfenbeinturms (1967), Konfrontationslinien, von denen er auch spaeter nicht mehr abweichen wird:

Erstens, er, Handke, ist kein engagierter Schriftsteller, sondern ein Bewohner des vielgeschmaehten Elfenbeinturms, in dem niemand sitzen bleiben wollte. Waere diese Haltung bloss persoenlicher Natur gewesen, dann haette sie vermutlich niemanden zum Widerspruch gereizt. Doch sie war aesthetisch gemeint, und das aesthetische wurde als =gesellschaftspolitische= Kategorie verstanden. Insofern war Handkes Elfenbeinturm eine oeffentliche Trutzburg. Wogegen? Gegen die nach 1945 gebetsmuehlenartig wiederholte Ansicht, man muesse sich als Autor in den Dienst der guten Sache stellen, namentlich der antifaschistischen, antikapitalistischen, antiamerikanischen. Dem haelt Handke entgegen, dass das einer Liquidierung der Kunstsache gleichkommt. Kunst ist, was immer sie an Absichten mit sich fuehrt, im Wesen reine Kunst oder gar keine. Sie verdankt sich entweder der zwecklosen Anschauung der Welt durch den Kuenstler, der dabei keinen aeusseren Interessen dient (und seien sie moralisch auch untadelig), oder sie ist eine Hure ihr wesensfremder Angelegenheiten. Viele, ich eingeschlossen, haben Handkes Anliegen auf der Stelle verstanden, waehrend es nicht wenigen professionellen Kritikern suspekt war. Da hob einer den Sargdeckel und man konnte wieder aufatmen: Frische Luft!

Zweitens, Handke unterstuetzte seine Attacke gegen das Engagement des Kuenstlers, indem er sie mit einer Kritik dessen verband, was er die realistische Schreibweise nannte. Darunter verstand er nichts, was sich haette unter die gleichnamige germanistische Kategorie subsumieren lassen. Er verstand darunter vielmehr das eigenartige Bemuehen namhafter deutscher Nachkriegsautoren, ihre Subjektivitaet aus dem Dargestellten auszublenden. So sollte dem Leser das objektiv Reale, =Unhintergehbare=, der sozialen Verfasstheit aller Tatsachen des Lebens vorgefuehrt werden, um sie dann, nach dem Muster fortschrittlicher Gesellschaftskritik, in ein entsprechend moralisiertes Licht zu ruecken. Dagegen setzte Handke die These, der Realismus in der Literatur sei nur eine moegliche Darstellungsform unter vielen, wenn es darum gehe, worum es in der Kunst einzig gehen kann, naemlich, der Wirklichkeit aesthetisch gerecht zu werden (Handke 1969a, 264 ff).

Das war eigentlich keine besonders originelle These, zumal nach den avantgardistischen Umbruechen in der Kunst seit dem spaeten 19. Jahrhundert. Herausragend war das Beispiel des Impressionismus, der in seiner Spaetform bei Cézanne fuer Handkes Werk besondere Bedeutung erlangt. Der Aufstand der Impressionisten gegen die sogenannten Akademiker war ein Aufstand der Wirklichkeit als Praesenz (reines Licht, reine Farbe, draengendes, spielerisches Ineinander von Formen und Gestalten) gegen das =realistische= Schattieren, die =realistische= Perspektive, die =realistische= Kontur, die =realistische= Darstellungstechnik jenes kunsthandwerklich meisterhaften Genres, in dem sogar noch die Kuehe auf der Weide aussahen, als ob sie in einem grossbuergerlichen Salon wiederkaeuten. Handke, dem Augenmenschen und spaeteren Dichter des Schauens, musste klar sein, dass auch seine Gegner um die konstruktive Form jeder Wirklichkeitsdarstellung wussten.

Doch Handke wollte nicht bloss sagen, dass der Realismus in der Literatur eine von vielen moeglichen Darstellungsformen sei. Er wollte vielmehr klarstellen, dass die realistische Darstellungsform hier und jetzt der Wirklichkeit nicht mehr gerecht wurde. Denn der =Realismus= (oder das, was Handke so nannte) war zu einer Manier verkommen, um ein politisches Programm (oder das, was man dafuer hielt) zu transportieren. Die Literatur, die vorgab, den Tatsachen ins Auge zu blicken, toetete in Wahrheit den Wirklichkeitssinn ab, statt ihn zu ermoeglichen. Handke liess keinen Zweifel daran, dass der realistische Gestus in seinen verschiedenen Nachkriegsspielarten zum Totengraeber eines jeden lebendigen Weltbezugs geworden war. Was der engagierte Autor in kritisch-realistischer Manier auftischte, vernichtete die Empfaenglichkeit fuer das Reale, so wie der Akademismus des 19. Jahrhunderts die Wirklichkeit jener Dinge vernichtet hatte, die zu zeigen erst der Sensibilitaet der Impressionisten wieder gelang.

Noch in Handkes Kindergeschichte aus dem Jahre 1981, dem Buch des alleinerziehenden Vaters ueber seine Tochter, findet sich ein wuester Ausbruch gegen die =Realitaets-Tuemler= (Handke 1981, 86). Das waren die linkssoziologischen Erben der Nachkriegsrealisten, die gerne von =Kinderaufzucht= sprachen, wenn es um die Pflichten und Freuden der Elternschaft ging. Von diesen Zeitgenossen heisst es, sie seien als Folge ihrer ideologisch gepanzerten Wirklichkeitslosigkeit und der damit einhergehenden Sprachverwuestung – Handke fuehlt sich angesichts der Expertisen manch ueberzeugt Kinderloser an das =Gescharre von Krebsscheren= erinnert – allesamt reif fuer den Krieg (Handke 1981, 42 u. 87). =War is better than Monday morning=, nur dass es keinen Krieg gab, bloss friedliche Montage Morgen, die zu hassen Handkes Wirklichkeitsloser nicht muede wurde.

In dem Essay Die Literatur ist romantisch hat Handke beschrieben, was ihn an der =engagierten= Haltung abstiess, die Peter Weiss auf einer Tagung mit dem Titel Der Schriftsteller in der Wohlstandsgesellschaft – schon der Titel ist diese Haltung – zum Ausdruck brachte:

=Lange Zeit hatte er innerhalb der Tuer gelebt, hatte sich nur um sich selber gekuemmert, war sich selber genug gewesen, sometimes making love with someone. Dann aber war er vor die Tuer getreten und hatte bemerkt, dass es ausser ihm noch Menschen gab. Er war nicht allein auf der Welt. While he was making love inside the door, starben draussen Tausende am Krieg, an Unterdrueckung, Hunger, Armut: an gesellschaftlichen Verhaeltnissen. Da erkannte er, dass er etwas 'unternehmen' muesste. Er engagierte sich. Und er engagierte sich als Schriftsteller.= (Handke 1969b, 273)

Rueckblickend betrachtet, mag Handkes cooler Hohn als ungerecht erscheinen. Doch zugleich war es das Urteil einer Generation, die nach Luft schnappte. Wir lernten im germanistischen Seminar, dass die immanente Interpretation literarischer Werke ausgespielt habe. Sie sei, so lehrte man uns, hoffnungslos naiv und im uebrigen ideologisch, weil sie so tue, als ob das Kunstwerk eine Insel fuer sich sei, unabhaengig von den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die den Kuenstler zuinnerst formten. Der Germanist auf der Hoehe der Zeit war Soziologe und Strukturalist. Die neue Lehre war leicht zu verstehen, spielend zu handhaben und unuebertrefflich, was ihr kritisches Potential betraf. Ganze Epochen liessen sich im Handstreich entlarven, relativieren, erledigen. Was mich betraf, so hatte ich mich der Mode durchaus angepasst und dabei aber insgeheim – jedenfalls kommt es mir heute so vor – mit der Gegenseite sympathisiert. Moege doch das Kunstwerk sein, was es nicht sein durfte: eine Insel fuer sich!

3. Im Elfenbeinturm: das Sprachspiel der Erloesung

International gesehen war die Kunstlage ohnedies komplexer. Es gab die Popkultur, von der auch der junge Handke zehrte. In ihr verschmolz ein Generationenkonflikt, der sich als politische Revolte stilisierte, mit einem Radikalhedonismus, dem der deutsche Intellektuelle nur verbissen nacheifern konnte.

Vieles auch spielte an der Grenze zum Wahnsinn. Mao Tse-tung, Fuehrer der chinesischen Kulturrevolution (1965/66), war ploetzlich ein Popstar, der von Andy Warhol portraetiert wurde. Niemand unter den antibuergerlichen, systemkritischen, friedensbeseelten Jungen schien es zu stoeren, dass eben jene Revolution, die damit begonnen hatte, tausend Blumen bluehen zu lassen, in einem Meer von Blut und Traenen vonstatten ging. Niemand schien es zu stoeren, dass Schueler gegen ihre Lehrer und Kinder gegen ihre Eltern gehetzt wurden, dass aus politischem Machtkalkuel die niedrigsten Impulse wie Neid, Zerstoerungssucht, Diffamierungslust und Neroismus freigesetzt wurden, notduerftig getarnt als Zerschlagung jedweder falschen Autoritaet in jedweder sozialen Erscheinungsform.

Im Gegenteil: Waehrend Mao als Held der Grossen Proletarischen Revolution gefeiert wurde, verspielte in den Augen vieler Intellektueller und Kuenstler das =westlich-kapitalistische System= seine Glaubwuerdigkeit endgueltig durch Amerikas Engagement in Vietnam, ein Desaster ueber drei Praesidenten hinweg (Kennedy, Johnson, Nixon). Um den kommunistischen Vietkong zu bekaempfen, wurden allein von 1965 bis 1968 auf Nordvietnam zweieinhalb Millionen Tonnen Bomben abgeworfen, mehr als waehrend des gesamten Zweiten Weltkriegs. Als 1970 an der Kent State University, bei Demonstrationen gegen die Invasion amerikanischer Truppen in Kambodscha, vier Studenten erschossen wurden, konnte man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass nun die Supermacht USA den letzten Schleier der Humanitaet hatte fallen lassen. Und sichtbar geworden war die ewiggleiche Fratze des Faschismus...

1973, als der Vietnamkrieg unter Nixon am Vorabend des Watergate-Skandals beendet wurde, war Handke bereits ein Star der deutschen Literaturszene. Dabei schien sein fruehes Werk geeignet, sich als originelle Symbiose von Pop-Egozentrik und literarischem Konstruktivismus darzubieten. Schon 1969 war die Textsammlung Die Innenwelt der Aussenwelt der Innenwelt erschienen. Der Titel wirkte genial: zugleich hip und verspielt polemisch. Man konnte, wenn man wollte, das kleine Werk als ein Gegenprogramm zur (damals bereits auseinander gegangenen) Gruppe 47 lesen. Auf deren politischen Ernst, antiautoritaeres Pathos und zeitkritischen Eifer reagierten Handkes Texte in mehrfacher Weise.

Zum einen wurde, ganz im Stile der neuen Alltagskultur, an die Stelle wichtiger =Themen der Zeit= das massenhaft Banale gesetzt und zelebriert: die Aufstellung eines Fussballvereins bei einem bestimmten Spiel (1. FC Nuernberg am 27. Januar 1968), die japanische Hitparade vom 25. Mai 1968, ein Kreuzwortraetsel, die Besetzungsliste zu einem amerikanischen Film. Poesie zu machen war keine Kunst, und das Leben spielte nicht im Seminar. Das Leben war Poesie.

Zum anderen schob Handke die Trennung von Innen und Aussen, Subjekt und Welt, Sprache und Wirklichkeit geradezu laessig – als ob es sich dabei um eine quantité négligeable handelte – beiseite. Der Satz zum Beispiel =Da sitzt etwas auf dem Papier= wird an der Stelle fast unleserlich, wo etwas auf dem Papier sitzt (Handke 1969c, 105). Vor allem aber ignorierte Handkes Innenwelt der Aussenwelt der Innenwelt kommentarlos die Hierarchisierung, die unter engagierten Schriftstellern ueblich war: hier der determinierte ueberbau (Subjekt, Geist, Sprache, Kultur), dort die determinierende Basis (die soziooekonomischen Verhaeltnisse).

Ignoriert wurde die Basis-ueberbau-Lehre indessen nicht zugunsten einer neuen Innerlichkeit, die man Handke immer wieder vorgeworfen hat. Textleitend war vielmehr der Titel, buchstaeblich genommen. Die Wirklichkeit ist ein Konstrukt des Betrachters und der Betrachter seinerseits ein Konstrukt der Sprache, die er verwendet, um die Wirklichkeit zu betrachten. Man haette das Ganze als eine Art Pop-Hegelianismus lesen koennen. Doch die Angelegenheit war – wie so viele deutsche Angelegenheiten (wozu die oesterreichischen in der Schriftstellerei notgedrungen auch zaehlten) – wohl zu ernst, als dass man sie haette leicht nehmen koennen. Handke, ein neuer deutscher Ernstfall der Kunst?

Offen muss bleiben, ob man damals, 1969, schon verstanden hat, worauf Handke intuitiv hinauswollte. Wahrscheinlich ist, dass er mit sich selbst noch nicht im Reinen war. Aus Wittgensteins Philosophischen Untersuchungen , einem intellektuellen Kultbuch, in das Handke wie viele andere hineingeschnuppert hatte, war ihm wohl die Idee der Sprachspiele vertraut. Einigen Stellen bei Wittgenstein mochte man entnehmen, dass, erstens, die Wirklichkeit immer nur im Rahmen von Sprachspielen – das ist =das Ganze: der Sprache und der Taetigkeiten, mit denen sie verwoben ist= (PU § 7) – darstellbar sei, und dass, zweitens, es nicht bloss ein richtiges Sprachspiel gaebe, sondern viele, die gleichberechtigt nebeneinander stuenden.

Wittgenstein schien zu sagen, dass Lebensform, Sprachspiel und Wirklichkeit voneinander unabloesbar seien, sich wechselseitig bedingten. Jedenfalls ist es das, was Handke von Wittgenstein uebernimmt, um damit seine eigene antirealistische Tendenz zu untermauern. Die Abwertung des Subjekts als Erkenntnisquelle in der Literatur – was ist das, wenn nicht die Folge eines =Sprachspiels=, in dessen Rahmen alles Bewusstseinsartige die Rolle eines Abgeleiteten zu spielen hat, waehrend die Tatsachen der =materiellen= Welt, ob physisch oder institutionell, automatisch als fundamental betrachtet werden? Der Bewohner des Elfenbeinturms hingegen hat eine andere Lebensform gewaehlt. Das bedeutet, dass er ein anderes Sprachspiel spielt, was wiederum bedeutet, dass seine Wirklichkeit eine andere ist.

Doch nun kommt erst der Punkt, der Handkes Entwicklung so reizvoll macht und sie von den gaengigen Wegen des Kulturbetriebs abtrennt. Handke will der Tendenz nach nicht sagen, dass seine Lebensform – oder die Lebensform, die ihm als Ideal vorschwebt – eine unter vielen moeglichen sei. Das haette jeder x-beliebige Subjektivist, jeder Strukturalist, Relativist, Postmodernist auch sagen koennen. Nein, Handke will sagen, dass seine Lebensform die im Grunde einzig moegliche ist, falls man in der Kunst danach strebt, im Einzelfall das Wesen der Wirklichkeit der Dinge, ihr Sein, hervortreten zu lassen – das, was einst, im Zeitalter der Klassik, durch die Trinitaet des Wahren, Guten, Schoenen angezeigt wurde und was Handke schliesslich den =Freudenstoff= nennt. In den Phantasien der Wiederholung koennen wir lesen (Handke 1983, 86 u. 89):

=Ja, aufatmen die Dinge! (Aufatmen / die Dinge: so wuerde ich M'illumino / d'immenso uebersetzen)=

=Jetzt kann ich sagen, was 'das Sein' ist: der Freudenstoff; Sein, / Freudenstoff! (M'illumino / d'immenso)=

Um was denn sonst, scheint Handke unentwegt zu fragen, sollte es in der Kunst letzten Endes gehen? Handke interessiert nur eines: die Suche nach dem Ort des Seins und Daseins, wo Subjekt und Objekt im Einklang zueinander stehen und einander zwanglos bereichern. Handkes ideales Sprachspiel orientiert sich, wie jedes seiner spaeteren Werke mit immer groesserer Dringlichkeit zeigt, an einem Absolutheitshorizont: dem, das laesst sich nicht bescheidener sagen, Horizont der Erloesung. Das geglueckte Leben, wie es der Dichter phantasiert, und die Erloesung gehoeren zusammen.

Warum aber der Elfenbeinturm? Weil die Idee des geglueckten Lebens verlangt, die Einzeldinge sub specie aeternitatis zu sehen, das heisst, unter dem Gesichtspunkt der Ewigkeit – so, wie man die Azaleen am Montagmorgen auf dem Weg zur Arbeit sehen sollte –, und weil so ein Sehen voraussetzt, dass die Phaenomene nicht bloss Teile der Nutzen- und Funktionswelt sind. Der Elfenbeinturm ist ein Symbol fuer den Standort des Dichters, der unendlich danach strebt, durch die Gestaltungsmagie seines Werkes die Dinge zu erloesen – und mit den Dingen sich selbst.

Damit wird Handke fuer einen Grossteil der Kritik auf lange Sicht obskur. Noch ist es allerdings nicht soweit. Ein Werk wie ueber die Doerfer, das dramatische Gedicht, in dem eine Frauengestalt namens Nova nicht weniger als das neue Zeitalter der Versoehnung zwischen Mensch und Mensch, Mensch und Natur ausruft, wird erst 1981 veroeffentlicht und 1982 in Salzburg uraufgefuehrt. Vorerst ist es noch die Zelebrierung der eigenen Subjektivitaet, die Nabelbeschau der eigenen Wehwehchen und Entrueckungen, die man Handke vorwirft.

Der Kritiker sagt etwa: Im Gewicht der Welt finden sich viele Notizen, die nichts ueber die Welt aussagen, sondern nur etwas ueber die Welt, wie sie Handke erscheint. Mir, sagt der Kritiker, erscheint die Welt auch, aber weil ich ein anderes Subjekt bin als Handke, erscheint sie mir logischerweise anders. Und ist nicht – so faehrt der Kritiker fort – das ganze Spiel muessig? Angesichts der Tatsachen des Lebens, die sich weder um mich, noch um Handke kuemmern, muss die Frage gestattet sein, warum gerade die Wehwehchen und Entrueckungen des Dichters wichtiger sein sollten als die von Herrn und Frau Jedermann? Handke pflegte auf derlei Einwendungen unwirsch zu reagieren, nicht selten mit einer Beschimpfung des Kritikers. Das war ihm nicht zu veruebeln, freilich, Antwort war das keine.

4. aesthetische Offenbarung und naturalistisches Weltbild

Was Handke an der Kritik reizte, lag auf der Hand. Es war die Zumutung, dass die Art und Weise, wie im gelungenen Werk die Dinge zur Sprache gebracht werden, sich im Grunde nicht von der Art und Weise unterscheidet, wie irgendein aufgeblasener Frosch seine =Subjektivitaet= in Stellung bringt. Handkes Bewohnen des Elfenbeinturms geht mit der ueberzeugung einher, dass die poetische Subjektivitaet nichts im psychologischen oder erkenntnistheoretischen Sinne bloss Subjektives sei. Das Bewusstsein des Dichters ist demnach ein Medium, in dem die wesenhafte Wirklichkeit der Dinge durch die sprachliche Gestaltung einzelner Phaenomene hindurch hervortritt.

Wenn Handke Philosoph gewesen waere und einem Erkenntnismodell das Wort haette reden wollen, dann bestimmt keinem Repraesentationsmodell und gewiss auch keinem Fabrikationsmodell der Erkenntnis. Weder geht es in der Dichtung darum, Fakten abzubilden, noch darum, eine inspirierte Wirklichkeitskonstruktion zu liefern. Handke, und ich sage das mit Bedacht, haette einem aesthetischen Offenbarungsmodell das Wort geredet. Denn im Dichter – das ist eine von Handkes Grundueberzeugungen – offenbart sich das Sein der Dinge. Dadurch hat die Subjektivitaet des Dichters einen prinzipiell anderen Status als jene, die man zugunsten der Objektivitaet der Erkenntnis aus der Wissenschaft zu eliminieren trachtet.

Ich spreche ein wenig zoegernd von einem =aesthetischen Offenbarungsmodell=, weil ein solches Modell in der heutigen Kunst jedenfalls anachronistisch anmutet. Das Modell beruht auf einer Abstraktsetzung dessen, was einstens der Einbruch goettlicher Stimmen, spaeter dann der Stimme des einen Gottes in die enge Hoehle des menschlichen Bewusstseins war. Die Abstraktsetzung findet sich bereits bei Plato, wo die Rolle des zur Gottheit strebenden Subjekts deutlich autonom, also philosophisch und poetisch gedacht wird. Man kann, so lehrt das Hoehlengleichnis der Politeia, durch eine Reinigung des Geistes den Aufstieg aus dem Reich der sinnlichen Schatten zum Licht des unverschattet Realen, der Idee des Guten (die das Wahre und Schoene einschliesst) befoerdern. Allerdings, so lehrt uns Plato auch, sind nur wenige Menschen geeignete Medien, um die volle Wirklichkeit in ihrem vollen Glanz zu schauen. Das Offenbarungsmodell ist religioes und es ist idealistisch. Nur wenn die Welt in ihrem Wesen goettlicher Geist ist, der unseres Bewusstseins bedarf, um sich auszudruecken und zu vollenden, ist Offenbarung in einem nicht-mythologischen Sinne ueberhaupt denkbar.

Das Offenbarungsmodell wirkt nun aber anachronistisch in einer Welt, deren Ontologie naturalistisch geworden ist. Naturalistische Ontologie bedeutet, dass die Bestimmungsstuecke dessen, was beanspruchen darf, wirklich zu sein, von den empirischen Wissenschaften und ihrer Methode der Wirklichkeitserfassung festgelegt werden. Bedeutungen und Werte gehoeren demnach nicht zu den Grundbausteinen der Welt. Der neoempiristische Philosoph John L. Mackie hat das anti-idealistische Argument des Naturalismus als the argument from queerness bezeichnet (Mackie 1977, 38 ff). =Queer= meint im Englischen =strange=, =odd=, abwertend auch =homosexual=. Was =queer= ist, steht quer zur normalen Verlaufsrichtung der Dinge. Mackies Argument besagt, dass der idealistische Versuch, Bedeutungen und Werte zur Grundausstattung der Welt zu zaehlen, in die elementare Struktur des Universums Elemente einfuehren moechte, die dort Fremdkoerper waeren.

Mit dieser Auffassung verbinden sich zwei Konsequenzen: Zum einen, alle Fakten des Bewusstseins sind sekundaerer Natur, folglich ist das aesthetische Offenbarungsmodell samt seiner medialen Auffassung des dichterischen Subjekts Unsinn. Zum anderen, in der Welt an sich gibt es keine Bedeutungen und Werte, die unseren Begriffen Sinn und unseren Urteilen Wahrheit verleihen koennten. =Bedeutung= und =Wert= sind Realitaeten, die wir selbst erzeugen.

In den Salzburger Notizen Am Felsfenster morgens (und andere Ortszeiten 1982–1987) freut sich Handke an einem schoenen Tag ueber die Pflanzen vor seinen Augen, namentlich ueber den Salbei, und schreibt (Handke 1998, 43):

=Die Sonne scheint warm, und ich freue mich mit den Pflanzen (z. B. dem Salbei dort)=

Sich mit dem Salbei zu freuen, waere eine ganz und gar sinnlose Haltung unter der Voraussetzung, dass Naturdinge es nicht zuliessen, von ihnen zu sagen, sie empfaenden =Freude=. Wenn allerdings Handkes Haltung keinen Sinn haette, dann waere jede poetische Sichtweise der Natur auf eine unhintergehbare Weise subjektivistisch. Das spezifisch Poetische in der Auffassung der Welt waere dann reine Zutat des Subjekts, das die Welt erfaehrt.

Man weiss, welche aesthetik im Subjektivismus ihren Ursprung hat. Es ist die Auffassung, dass die poetische Verwendung der Sprache kein Erkenntnismittel, sondern ein Ausdrucksmittel sei – ein Mittel des Ausdrucks all der Gefuehle, die den Dichter in der Konfrontation mit der Welt erregen. Sich mit dem Salbei zu freuen, kann demnach nur heissen, erstens, angesichts des Salbeis ein Gefuehl der Freude zu empfinden, zweitens, dieses Gefuehl in den Salbei hinein zu verlegen, um es schliesslich, drittens, wieder aus dem Salbei herauszulesen. Auf diese Weise wird der Salbei =irrigerweise= so beschrieben, als ob es sachlich angebracht waere, sich mit ihm zu freuen. Das nennt man Poesie.

Die naturalistische aesthetik passt zu allen =realistischen= Doktrinen, die im Geistigen nichts Fundamentales erblicken. Deshalb ist sie unvereinbar mit dem, was Handke fuer die eigentliche Aufgabe des Kuenstlers haelt. Der wahre Kuenstler ist Idealist. Ihm zufolge muessen die Tatsachen der Welt objektiv Bedeutung haben und Teil einer Werteordnung sein. Fuer Handke heisst das wohl auch: Sie muessen sich auf einen Wertehorizont beziehen lassen, der geeignet ist, der Idee des geglueckten Lebens und, in letzter Konsequenz, der Absolutidee der Erloesung einen Anhalt im Sein der Dinge zu geben.

Die naturalistische aesthetik hat notwendig zur Folge, dass alles Poetische in der Kunst jenseits der Erkenntnis zu liegen kommt. Das Poetische ist =schoener Schein=, nicht mehr und nicht weniger, weil es seinen Reiz daraus bezieht, so zu tun, als ob der Mythos Wirklichkeit und die Metapher Realitaet waere. Fuer den naturalistischen aesthetiker ist das Poetische ein Spiel, und sobald es kein Spiel mehr ist, wird es Ideologie und Wahnsinn. So ein aesthetiker koennte, sei es aus Neugierde oder aus Besorgnis, geneigt sein, Handke zu fragen, ob er allen Ernstes meine, dass man sich mit dem Salbei freuen koenne. Falls Handke einen seiner verschmitzten Augenblicke hat, wird er dagegen fragen: =Was meinen Sie mit 'allen Ernstes'?= Aber das ist eben keine Antwort.

Wir alle wissen, was wir im normalen Sprachgebrauch darunter verstehen, dass sich jemand mit jemand anderem freut. In diesem Sinne ist eine Art der Reizverarbeitung gefordert, wie sie fuer Menschen und hoehere Saeugetiere, also Besitzer eines zentralen Nervensystems, typisch ist; und in diesem Sinne kann sich der Dichter mit dem Salbei nicht freuen. In welchem Sinne dann? Hier, so moechte man sagen, scheiden sich Geister und Welten. Denn um sich mit dem Salbei allen Ernstes freuen zu koennen, muss man dem Gedanken der Beseeltheit oder Geistigkeit der Welt intuitiv nahe stehen – was Handke wohl tut –, waehrend der Naturalist darin nur das Symptom einer Unaufgeklaertheit, wenn nicht sogar einer Stoerung im Weltbezug, erblicken mag.

Und nicht bloss der Naturalist im engeren Sinne des Wortes urteilt auf diese Weise; es scheint, dass der typisch moderne Standpunkt ihm mehr oder minder ausdruecklich sekundiert. Beispielsweise findet sich in der elektronischen Ausgabe des Brockhauses (multimedial-2002-premium) unter dem Stichwort =Handke= folgende Charakterisierung: =Mit der Erzaehlung Langsame Heimkehr (1979), die auch den uebergreifenden Titel fuer die folgenden Werke liefert (Die Lehre der Sainte-Victoire, 1980, Prosa; Kindergeschichte , 1981, Erzaehlung; ueber die Doerfer. Dramatisches Gedicht, 1981), fand Handke zu einer hochstilisierten Sprache, die den Selbstfindungsprozess nun in teilweise mythisch ueberhoehten Metaphern beschreibt. Schreiben ist fuer ihn Form- und Forschungsarbeit, Moeglichkeit des Aufdeckens von Lebensstrukturen.= Waehrend der letzte Satz durch die Wendung =das Aufdecken von Lebensstrukturen= so gut wie nichts ueber Handkes Werk verraet, wird dessen Besonderheit durch den vorhergehenden Satz in ein Licht gerueckt, das dem Leser schon einiges andeutet.

Was der Autor seit 1979 an Selbstfindungsprosa publiziert, sollte demnach mit Vorbehalt konsumiert werden, denn sie besteht zu einem Teil aus =mythisch ueberhoehten Metaphern=. Der geuebte Leser weiss, dass eine Metapher, die mythisch ueberhoeht ist, ein Interpretationsproblem darstellt. So eine Metapher ist eine Exaltation, die anzeigt, dass der Autor sich entweder nicht auf der Hoehe der Zeit befindet (er ist vielleicht religioes blockiert), oder mit uns sein postmodernes Spiel treibt, indem er gewisse Archaismen zum aesthetischen Genuss aufbereitet. Fuer Handke bleibt da nur der Platz desjenigen, der sich nicht auf der Hoehe der Zeit befindet. Waehrend fuer den modernen und postmodernen Menschen der Mythos abgetan ist, scheint er fuer Handke – siehe Nova – gerade das Wahre zu sein.

Doch das geht an der Sache vorbei. Der Bewohner des Elfenbeinturms ist kein Mythomane, er ist Idealist. Als solcher glaubt er daran, dass Bedeutung und Wert im Aufbau der Welt eine grundlegende Rolle spielen. Er glaubt intuitiv an eine =axiologische Richtung=. In jedem versuchten Akt der Selbstfindung steckt demnach eine Anstrengung, die auf ein unerreichbares und dennoch objektives Ziel hindeutet: Ruecknahme der Entzweiung, Erloesung vom uebel. Kurz gesagt: Es handelt sich nicht um eine Regression, fuer die das Lexikon dezenterweise die Wendung =mythische ueberhoehung= gebraucht, sondern um eine metaphysische Alternative zum nicht weniger metaphysischen Weltbild des Naturalismus. Der Idealist glaubt an den Geist, nicht an Geister.

5. Identitaet im Wandel

Handke ist Schriftsteller, kein Philosoph. Das begrenzt die Reflexion ueber ihn, seine Ideen und den systematischen Stellenwert seiner Gegner. Unbeschadet gelegentlicher Selbsterklaerungen, muss sich die Philosophie – oder das Wollen – Handkes im Umgang mit den konkreten Phaenomenen im Werk zeigen. Und hier zeigt sich, dass Handkes Werk seit den spaeten 70er Jahren nicht bloss von einer idealistischen Bewegung erfasst wird, die zugleich einen tiefen Einschnitt in seinem Schaffen markiert, sondern dass dieser Bewegung auch ein eigentuemliches Moment anhaftet. Wenn man den Begriff der =Stimmung= nicht allzu gefuehlig auffasst, dann – so scheint mir – ist man berechtigt, von einer besonders gearteten idealistischen Stimmung zu sprechen, die den jungen und den reifen Handke miteinander verbindet.

Handkes Fruehwerk wird bevoelkert von Figuren, deren Bezug zur Welt tiefgreifend gestoert ist. Es dominiert ein Gefuehl der Vereinzelung, der Unfaehigkeit, die Dinge richtig wahrzunehmen, ja, sie ueberhaupt wahrnehmen zu koennen. Die irritierten Helden Handkes sind nicht in der Lage, die Dinge in eine anschaubare und sinnvoll erlebbare Ordnung zu bringen. Im Gewicht der Welt, wo der Autor in der biographischen Ich-Form spricht, wird offenkundig, dass Handkes Figurennot bis in Einzelheiten Handkes eigene Erlebnisstruktur widerspiegelt. Im Eis bilden sich Risse, doch die Risse scheinen durcheinander zu laufen. Unter der Eisdecke pocht eine grosse Sehnsucht, aber das Leben bleibt Lebensgewirr und heillos auf sich selbst zurueckgeworfen. Die Quasiwidmung zum Gewicht der Welt ist das Gegenteil einer Hymne an die Freude: =Fuer den, den's angeht=. Das ist nicht der Bund Schillers, der alle Menschen zu Bruedern werden laesst.

Wie ist dann der uebergang zum hohen Ton der Werke ab 1979 zu erklaeren, der nicht selten ins Enthusiastische ueberschlaegt? =Triumph!=, das Wort grossgeschrieben, steht an einer Stelle der Lehre der Sainte-Victoire :

=Und ich sah das Reich der Woerter mir offen – mit dem Grossen Geist der Form; der Huelle der Geborgenheit; der Zwischenzeit der Unverwundbarkeit; fuer 'die unbestimmte Fortsetzung der Existenz', wie der Philosoph die Dauer definiert hat. An keinen 'Leser' dachte ich da mehr; blickte nur, in wilder Dankbarkeit, zu Boden.=

=Und ich spuerte die Struktur all dieser Dinge in mir, als mein Ruestzeug. TRIUMPH! dachte ich – als sei das Ganze schon gluecklich geschrieben. Und ich lachte.= (Handke 1980, 115 f)

Ist Handke ein anderer geworden? Meine Vermutung lautet: Was immer Handke ploetzlich an klassischen Schoenweltbezuegen einbringt, die Struktur seines Erlebens bleibt dieselbe. Nur dass jetzt dasjenige, was frueher Anlass zu Stoerung und Verstoerung war, nun in einem anderen Licht erscheint.

Aus der Einsamkeit des Beobachters von frueher wird auf einmal die rechte Distanz – die Distanz, derer es bedarf. Das hat zur Folge hat, dass sich der Einsame zu den Dingen in eine troestliche Nachbarschaft gerueckt sieht. Auch die Dinge bleiben einsam, aber nun sieht es so aus, als ob sie in sich ruhten. Und so wird aus dem Ich, das sich frueher beziehungskalt in den anderen spiegelte, seit der Langsamen Heimkehr das =gute Ich= Goethes, das mit der Sprache aus sich heraus- und hinuebertritt zur Welt. Die Ordnung der gelungenen Erzaehlung ist fortan Handkes Ideal, in dem all die genannten Verwandlungen hoechst gestaltete Form annehmen. Es entsteht ein Kosmos.

Doch es bleibt die Frage, ob die Verwandlungen das Wesen des Dichters mitverwandeln oder nur eine Art Charade darstellen. Ist der hohe Ton nicht bloss euphorisierte Misstroestlichkeit? Mir kommt vor, die Antwort darauf muss eher Ja als Nein lauten. Denn oft hoert bei Handke gerade in den Momenten, in denen die Figuren den Sinn ihres Lebens oder des Daseins ueberhaupt zu erfassen scheinen, die Einsamkeit nicht auf, sondern bekommt im Gegenteil eine grosse Tiefe und Selbstverstaendlichkeit – so, als ob die Einsamkeit mit einem Mal ihre eigene definitive Aufhebung waere.

Die, die wie unter Eis gelebt haben, existieren ploetzlich wie Wesen, die in Bernstein eingeschlossen sind: selbstversunken. Das ist Handkes mystisches Nunc stans, der =stehende Augenblick=, da Subjekt und Welt einander umarmen und eins werden, ohne einander zu verschlingen. Am Erzaehlschluss der Stunde der wahren Empfindung (1975) betritt der Held das Pariser Café de la Paix und seine Krawatte schwingt im schnellen Gehen hin und her; gegen Ende der Langsamen Heimkehr (1979) bindet sich der Held die Schuhbaender auf der Treppe eines Museums langsam auf und zu; am Schluss der Erzaehlung Die linkshaendige Frau (1981) schaukelt die Heldin in ihrem Schaukelstuhl auf der Terrasse ihrer Apartmentwohnung hin und her, hin und her... Und immer allein. In diesen einsamen Momenten der Beseeltheit und Beseligung steckt noch immer der alte Autismus, doch jetzt derart gestaltet, dass er dem Zustand absoluter Geborgenheit bis zum Verwechseln aehnelt. Und vielleicht ist ja der eine Zustand der andere und umgekehrt, nur eben jeweils komplementaer gesehen. Handke gestaltet existentielle Kippfiguren, in denen Erloesung und Verdammnis einander Schritt fuer Schritt und Wort fuer Wort zu bedingen scheinen. Das macht gerade die charakteristische Spannung der Umbruchswerke aus (vgl. Strasser 1990, 23 ff).

6. Mimetische und projektive Kunst

Dazu passt, dass Handke – wie ich glaube – ganz und gar kein mimetischer, sondern ein projektiver Dichter ist. Ich weiss nicht, ob diese Eigentuemlichkeit schon hinreichend gewuerdigt wurde. Tom Wolfe zum Beispiel ist ein in hohem Masse mimetischer Autor, in geringerem Masse Walker Percy. Beide Autoren zeichnen sich durch die mysterioese physiognomische Faehigkeit aus, andere Personen oder Personfragmente in sich selbst nachzubilden und mit Worten wieder zu erschaffen.

Die groesste Lust des mimetischen Dichters besteht darin zu wissen, wie es ist, eine andere Person zu sein, und seine groesste Befriedigung besteht darin, dieses Wissen schoepferisch im Werk Gestalt annehmen zu lassen. Soziale Panoramen wie Wolfes The Bonfire of the Vanities oder A Man in Full, die auf eine ironisch-realistische Weise den Leser in die innere Welt einer Vielzahl von Figuren aus unterschiedlichen sozialen Milieus versetzen, waeren ohne mimetischen Antrieb auf Seiten des Autors undenkbar.

Eine solche Begabung fehlt dem projektiven Dichter mehr oder weniger. Handke besitzt sie fast gar nicht. Der projektive Dichter erschafft in allen Gestalten immer wieder nur sich selbst. Er findet tausend Erscheinungsformen fuer die immer gleiche Grundsituation, die durch seine Gestimmtheit, seine Art zu fuehlen, zu reden, aufzutreten und zu interagieren, gebildet wird. Alle grossen idealistischen Kuenstler sind in diesem Sinne projektiv, das ist ihre Weite und Enge. Sie koennen nicht den kleinsten lebendigen Dialog schreiben, aber sie schreiben ueber das kleinste Insekt so, dass in ihm die ganze Welt – und die ganze Weltverlassenheit, ob erloest oder nicht – aufzuleuchten vermag. Was da im jeweils Erscheinenden aufleuchtet, ist das kosmische Sein des Dichters: Er blueht im Gedicht.

Der mimetische Kuenstler ist, in welcher literarischen Verkleidung auch immer, Realist. Er ist es nicht in dem oben diskutierten, =kritischen= Sinne des Wortes, sondern in dessen urspruenglicher Bedeutung. Er will wissen, wie es ist, ein anderes Wesen zu sein, gleichgueltig, ob eine andere Person oder ein Insekt. Das Interesse des Mimetikers an allen =bedeutenden= Fragen – Sinn des Lebens, Bedeutung des Ganzen, Erloesung – bleibt vernachlaessigenswert gering. Die Fuelle der Welt, die erforscht werden muss, reicht vollkommen aus, um die Neugierde eines Kuenstlerlebens zu stillen.

Auf das Stellen und Herausstellen der bedeutenden Fragen reagiert der mimetische Realist mit Ironie und Abwehr. Denn er empfindet solche Fragen, statt sie als Ergebnis einer besonders profunden Schau des Lebens zu wuerdigen, eher als Ausdruck davon, dass sich hier einer vorm Leben druecken will. Leben heisst Wandel und Verwandlung. Der Mimetiker reinkarniert sich Zeit seines Lebens immer wieder selbst und das ist seine tiefe Lust, die, wie es bei Nietzsche heisst, Ewigkeit will: das ist, jenseits aller bedeutenden Fragen, mehr als genug.

Demgegenueber sieht der projektive Kuenstler im Treiben des Mimetikers ein Balzac-Syndrom am Werk: Verzettelung und Positivismus. Mit Lebenslaeufen, und sei es der eigene, wird nicht viel Federlesens gemacht, soweit sie =bloss= eine Abfolge von aeusserlichkeiten sind und nicht =beseelt=. In einer dunklen Nacht ging ich aus meinem stillen Haus heisst eine neuere Erzaehlung Handkes. Darin einigt sich der Erzaehler der Geschichte, Handke, mit dem Helden der Geschichte, einem Apotheker namens Loser, alias Handke, kurzerhand darueber, dass zur Biographie des Letzteren nur ganz Weniges mitzuteilen sei. Das wird von Loser, der wie Handke ein selbsternannter Schwellenkundler ist, mit der Bemerkung kommentiert, die in jedem Sinne von Handke stammt: =Gut so! In der Schwebe lassen!= (Handke 1997, 12) Denn das, was sich in der Schwebe befindet, ist gleichsam das, was noch in den projektiven Schaffensprozess miteinbezogen werden kann. Was sich naemlich an Loser bereits soweit an seine persoenliche Geschichte entaeussert haette, dass es, als Entaeussertes, fuer Handkes Gestimmtheit unbrauchbar geworden waere, haette Handkes Erzaehlung nicht bereichert, wie das beim mimetischen Dichter der Fall ist, sondern im Gegenteil von innen her zerstoert.

In jedem Fall gilt: =Alles Handke!= – eine aesthetische Analogie zu Kants =Das 'ich denke' muss alle meine Vorstellungen begleiten koennen=. Waehrend jedoch Kants transzendentales Subjekt, das die Ich-Bezogenheit der Bewusstseinsinhalte sicherstellt, selbst unpersoenlich bleibt, eine leere Form der Synthese, ist das aesthetische Subjekt durch und durch persoenlich. Es hat einen Namen, zum Beispiel Peter Handke. Dieser Umstand wirft die seltsame Frage auf, ob und inwieweit sich der projektive Dichter in seine eigene Idee von Werk und Wirklichkeit einbringen darf, will er sie nicht subjektiv verzerren. Die Idee ist allgemein und ihr Begriff des Realen objektiv, waehrend das projektive Verfahren notwendig Zuege der persoenlichen Gestimmtheit des Dichters traegt, auch seiner Missgestimmtheit, Beschraenktheit und ueberempfindlichkeit.

Noch einmal fuer Thukydides

, so betitelt Handke eine Sammlung von Reiseminiaturen (ergaenzte Ausgabe 1995), die ihn weit in die Fremde fuehren, bis hin zum Schneefall in der japanischen Hafenstadt Aomori am 4. Maerz 1988. Unter den Miniaturen findet sich eine mit der ueberschrift Versuch des Exorzismus der einen Geschichte durch eine andere. Die beiden Geschichten beruehren einander am Morgen des 23. Juli 1989, einem Sonntag. Handke hat im Hotel =Terminus= am Bahnhof Lyon-Perrache genaechtigt. Nun gleitet sein Blick ueber das Gleisfeld, wo die Eisenbahner ihrer Arbeit nachgehen, Zuege verkehren, und wo sich immer wieder, fuer ein paar Augenblicke lang, eine grosse sonnige Stille mit Spatzen und Faltern ausbreitet. Ploetzlich kommt dem Betrachter zu Bewusstsein, dass das Hotel =Terminus= im Krieg ein Folterhaus gewesen war. Der Name =Klaus Barbie= faellt und am Ende der kleinen Geschichte wird gesagt: =...die Kinder von Izieu schrien zum Himmel, fast ein halbes Jahrhundert nach ihrem Abtransport, jetzt erst recht.= (Handke 1995, 87) Das ist alles; was der Leser nicht weiss, das weiss er nicht.

Handke gelingt hier eines seiner schoensten literarischen Stuecke. Das hat auch damit zu tun, dass nicht gesagt wird, welche Geschichte welche andere exorziert. Dennoch weiss der Leser, dass etwas an den Spatzen und Faltern rund um diesen sonnig-sonntaeglichen Morgenbahnhof ist, wodurch die Schrecken der Realgeschichte aus dem Bereich des Realen ausgetrieben werden. Es ist die voellige Abwesenheit alles Geschichtlichen in dem, was die Geschichte, die Handke erzaehlt – Handkes Nichtgeschichte –, so schoen macht. Das Reale ist das Ideale. Deshalb, so scheint die Geschichte der geschichtslosen Spatzen und Falter zu bedeuten, gelingt dem Boesen der Triumph nicht, real zu werden. Und was ist mit den Kindern von Izieu, von denen der Erzaehler sagt, dass sie zum Himmel schreien, jetzt erst recht?

Dieses =jetzt erst recht= ist, wie die Geschichte nun einmal erzaehlt wird, eine Floskel. Sie fuehrt den Leser nicht an die Opfer heran, jedenfalls nicht so, wie der Leser an die Spatzen und Falter und ihre Art, zeitlos zu sein, herangefuehrt wird. Hier ist eine Grenze erreicht, hier scheiden sich Geister und Welten. ueber gewisse Aspekte der Welt werden wir durch Handkes Werk nicht informiert, weil sie dem Idealismus dieses Werks – seiner Gestimmtheit – nicht assimilierbar sind. Der Gestimmtheit des Werks zufolge fehlt es gewissen Tatbestaenden an darstellbarer Realitaet, mag es sich auch um Tatbestaende handeln, die so real sind, dass sie das Gedicht fuer alle Zeit unmoeglich zu machen scheinen.

Freilich, der Idealist glaubt mit Hoelderlin daran, dass sich das Reale nicht im Tatsachenbericht, sondern einzig im hohen Ton der Poesie offenbart: =Was bleibet aber, stiften die Dichter.=

7. =…how to live from one ordinary minute to the next=

Kehren wir abschliessend noch einmal zu Walker Percy zurueck. Wer Percy mit Handke vergleicht, der wird nicht umhin koennen, eine merkwuerdige Mischung aus Naehe und Distanz zu entdecken. Dies ist erwaehnenswert, weil es auf einen wichtigen Unterschied der beiden Autoren hindeutet, wenn es um das Verstaendnis des Satzes =War ist better than Monday morning= geht.

An einer Stelle sagt Barrett ueber einen charismatisch Ungluecklichen, dieser liege wahrscheinlich falsch, wenn er, in Gedanken staendig um die abstrakte Achse =Immanenz-Transzendenz= rotierend, extreme Lagen zum Pruefstein der Existenz erhebe: Gott oder nicht Gott, Keuschheit oder Libertinage, usw. Demgegenueber besteht Barretts Problem darin, =how to live from one ordinary minute to the next on a Wednesday afternoon.= Und Barrett beschliesst seine kleine Variation ueber das Wochentagsthema mit der rhetorischen Frage: =Has not this been the case with all 'religious people'?= (Percy 1999, 355)

Der Versuch, angesichts des Zustandes der Welt seinem Leben einen Sinn zu geben, muss von Tag zu Tag unternommen werden, ja, an einem gewoehnlichen Mittwoch Nachmittag gleichsam von Minute zu Minute. Der Grund allen menschlichen Elends, sagt Pascal im Fragment 139 seiner Pensées, ist die Unfaehigkeit des Menschen, =in Ruhe allein in ihrem Zimmer bleiben zu koennen= (Pascal 1978, 77). Percy knuepft daran eine Frage, die er seine Figuren teils expressiv, teils philosophisch stellen und lebensgeschichtlich beantworten laesst: Gibt es hinter aller Zerstreuungssucht nicht doch ein unzerstoerbares Selbst, das keineswegs bloss psychologisch deutbar und gegen die existentielle Langeweile immerfort machtlos ist? Ist es dem Menschen nicht moeglich, innerhalb des Lebens einen Platz zu suchen, an dem er das sein kann, was er ist? Besteht, mit Pascal gedacht, die Suche nach dem Sinn des Lebens nicht gerade darin, so sehr man selbst zu werden, dass man notfalls auch in einem Zimmer allein bleiben und zufrieden sein koennte?

Bis hierher geht die uebereinstimmung zwischen Percy und Handke erstaunlich weit. Doch dann gibt es einen Punkt, in dem ihre =Gestimmtheit= nicht mehr dieselbe ist. Dass sich Percy als reifer Mann zum Katholizismus bekennt, deutet darauf hin, dass er die Loesung seines Problems – und das seiner Figuren – nicht in einem Raum sehen kann, der frei ist von den Tugenden und Routinen alter Traditionen. Man kann nicht man selbst sein, wenn man auf den Ruinen einer zusammengebrochenen Kultur ueber das gute Leben raesoniert. Immer wieder demonstrieren es Percys Helden und Heldinnen: Man kann nicht man selbst sein im Nullkontext jener entwurzelten Freiheit, aus der die moderne Forderung nach Selbstverwirklichung entspringt.

Auf zutiefst zweideutige Weise verkoerpert fuer den Suedstaatler Percy the antebellum South, der =stolze Sueden= der USA, trotz seines Rassismus und anderer angestammter Untugenden, eine solche Tradition. In ihr spielen Tugenden wie Familie, Ehre, Loyalitaet und persoenliche Verantwortlichkeit eine zentrale Rolle. Man mag – wie Percy – die Tradition wegen ihrer Verrottung ablehnen und doch als eine Art Hintergrundstrahlung der eigenen Existenz mit sich fuehren.

Dagegen nun repraesentiert Handke den traditionslosen Autor. Er ist der antikatholisch Gestimmte aus einem katholischen Land, sozialen Verhaeltnissen entstammend, die Halt hoechstens dadurch geben, dass man weiss, wohin man nicht wieder zurueckwill. Kein Wunder, dass ein so schlecht Beerbter sich selbst eine Tradition geben muss. Im Fall Handke bedeutet das etwa – staunenswert genug –: die Tradition der deutschen Klassik mit Goethe als Zentrum und Stifter als Epizentrum, und spaeter dann ein anderer =Sueden=, ein stilisiert muetterliches Land des Schauens und der Geborgenheit, ein Traum-Jugoslawien, wie es nie eines gegeben hat und das, seit dem Ende des Tito-Staates, fuer den Dichter doch verloren ging (vgl. Handke 1991).

Das ist eine Tradition der Ideen und ein daran angehaengter Traum, aber keine Tradition, die ein intuitives Wissen darueber bereitstellen koennte, worin ein gegluecktes Leben besteht oder bestehen sollte – ein Leben im Rahmen von Konventionen, Routinen und Ritualen, die einem helfen, man selbst zu sein. In diesem Sinne ist Handke ein ganz und gar moderner Autor und verhaelt sich doch, als aesthetischer Idealist, zur Gesamtlage der Moderne verquer. Percy hingegen ist weniger anachronistisch – man koennte sagen: er ist realistischer gestimmt als Handke – und dabei doch weniger modern. In seiner Kritik der Moderne hoert man noch immer die Glocken laeuten, zumindest einen Nachhall des alten Gelaeuts.

Verwendete Literatur

Adorno 1970 = Theodor W. Adorno: Negative Dialektik. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1970 (Erstausgabe 1966).

Handke 1969a = Peter Handke: Ich bin ein Bewohner des Elfenbeinturms. In: Peter Handke: Prosa Gedichte Theaterstuecke Hoerspiele Aufsaetze. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1969, 263–272.

Handke 1969b = Peter Handke: Die Literatur ist romantisch. In: Peter Handke: Prosa Gedichte Theaterstuecke Hoerspiele Aufsaetze. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1969, 273–286.

Handke 1969c = Peter Handke: Die Innenwelt der Aussenwelt der Innenwelt. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1969.

Handke 1979 = Peter Handke: Das Gewicht der Welt. Ein Journal (November 1975 – Maerz 1977). Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1979.

Handke 1980 = Peter Handke: Die Lehre der Sainte-Victoire. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1980.

Handke 1981 = Peter Handke: Kindergeschichte. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1981.

Handke 1983 = Peter Handke: Phantasien der Wiederholung, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1983.

Handke 1991 = Peter Handke: Abschied des Traeumers vom Neunten Land. Eine Wirklichkeit, die vergangen ist: Erinnerung an Slowenien. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1991.

Handke 1995 = Peter Handke: Noch einmal fuer Thukydides. [Ergaenzte Ausgabe]. Salzburg u. Wien: Residenz 1995.

Handke 1997 = Peter Handke: In einer dunklen Nacht ging ich aus meinem stillen Haus. Roman. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1997.

Handke 1998 = Peter Handke: Am Felsfenster morgens (und andere Ortszeiten 1982–1987). Salzburg u. Wien: Residenz 1998.

Mackie 1977 = John L. Mackie: Ethics. Inventing Right and Wrong. Harmondsworth, Middlesex: Penguin 1977.

Pascal 1978 = Blaise Pascal: ueber die Religion und ueber einige andere Gegenstaende (Pensées). uebertragen u. hg. v. Ewald Wasmuth. Heidelberg: Lambert Schneider 1978 (8. Aufl.).

Percy 1999 = Walker Percy: The Last Gentleman. New York: Picador 1999 (Erstausgabe 1966).

Strasser 1990 = Peter Strasser: Der Freudenstoff. Zu Handke eine Philosophie. Salzburg u. Wien: Residenz 1990.









There is an entire school of reception in Germany which

uncomprehendingly confines W.A.T.V. & its successor play The Play of

Questions [P.O.Q.] within the category "Lese Drama" (a drama merely to

be read) where it isn't at all clear to what extent the current ear

still "hears" what it reads, or feels the undulations and beat of the

lines. A life-time spent in "Germanistics" is certainly capable of

extirpating all sense of poetry in a professor.



The Characters & Suggestions for Public Readings & Performances For

readings I had once thought of simply magnifying photos of the two

poetic sets, "Construction Site" & "Cemetery Wall" with its peace

cypress, onto a scrim; and to have the characters, if they were merely

reading the text, point out the details they were referring to in

their speeches -- or are they Sprechstimme arias? -- You could go

further and have these details leap out, be more intensely

illuminated, say, as scripted images, illustration of some lines in

the text for a dark age audience that cannot hear images. In Southern

California, for the set for Part II, I had wanted to indicate the

Spanish and Indian past of the region. I would do it differently in

the Northwest, differently in Mexico.

W.A.T.V. is a Thanksgiving play, an All Saints or Souls, Todos

Santos play, and that would seem to be a good time to try to have

rehearsed readings. But not to ignore its pagan aspect!

Olive groves mostly don't flourish north of the 35th parallel, I

don't think.

The Austrian premiere was held in a converted quarry in Salzburg.

I had always thought that an intimate setting might benefit the text

and obviate sets and visual props altogether.

One German production emphasized the business side of W.A.T.V.,

tried making the play into a whodunit! Wonders will not cease!



ROLOFF 14 W.A.T.V./P.S.
Obviously the Construction Site Mother & The Old Woman can be one

and the same actress. These two collapsible personages provide a

different kind of witnessing objectivity, and a more intimate p.o.v.

speaks here. Both figures are "care takers," "nurses," but celebrants

and mourners, too.

All the CHARACTERS, save Nova [though she claims to be "just me

here from another village" down the road] are manifestly and proudly

working class, and those are poet Gregor [and Handke's] origins, too.

And it is good not to ignore the natural narcissism of physical labor,

the sheer body egotism of it. Watch just about any construction site!

But, addressing Gregor, Sister Sophy, who works as a shop employee,

says: "You don't deserve the house and land, your work really only

serves yourself... Your so-called work can only be make-shift -- and

impudence: for sacred scriptures hath been written and sacred pictures

painted?" Not that this will keep Peter Handke from trying! And Gregor

replies, of course not sequentially, we're meant to make those

connections in the time-space of the play ourselves: "Back then he

[the artist] was the secret hero of the whole valley. Whenever I

passed his birthplace it became a moment of pride that such a fellow

was from the same community as we others. His statues stanched the

rush. His house looked so large and spacious to me. Yet it was the

usual peasant hovel, still lived in and worked in, one of a uniform,

even row of houses, and yet it was quieter than the others and looked

ennobled." There's some Lincolnesque "log-cabin-rolling" going on an

American might pun, not that there's need here to go into the

complicated and not necessarily pretty reasons for the stylization

when it pertains to Peter Handke, or a lot of other driven folks for

that matter who aren't even driven any more. Let me give him a break.

After all, the work will outlive him and indeed it can have its self-

described effect!

Hans's occupation in the construction trade is a persistent theme

in Handke's work; nay, a belief: "I am a worker. I was, I can say,

born as a worker. I don't want to be like him [Gregor]. I am not keen

to eat what he eats, to drink what he drinks. I am often asked whether

I envy him, and my reply is that I am satisfied to be a worker."

Handke's extolling of carpenter folk and their kind of tiredness in

the Essay on Tiredness and and of tiredness in D.G.D.B. is a more

detailed song of praise of that lean and precise but also playful and

dangerous craft. All this ought, of course, also can be understood

metaphorically I dare say.

Handke's dark, nihilistic streak, his persistent "amok running"

theme is here given powerful expression by Hans. The whole planet as

"the bomb!"

An image for the three workers, Albin, Anton & Ignatius that

flitted around my head for a while was of that A.T.T. now itself

ancient advertisement with one Caucasian, one Hispanic and one African

American worker. In the United States Northwest, where I am writing

these notes, I would also use an Asiatic face, and in the South West,

too.



ROLOFF 15 W.A.T.V./P.S.
Handke says all that needs saying about the Sing Song in his

"Sound Advice." Those who are familiar, say with the poetry of Dylan

Thomas, with the surrealist tradition and as it has entered the song-

writing of the modern troubadours of the blues and of folk rock will

have no difficulty with the sing-song chants -- as compared to those

folk who are virgin or whatever to this populist music and this

populist side of Handke. It's always good to look at his Essay on the

Jukebox and discover the reasons for it. [15]

Some readers may be happy to have an expansive and, for my money,

hilarious update on goalie and construction worker Bloch from The

Goalie's Anxiety at the Penalty Kick, who reappears as Albin. Handke

is scarcely beyond quoting himself. These descriptions made for a

stretch of great and happy translating.

The starburst super-Nova, who is neither a Chevrolet model nor the

awful leaded Mexican gasoline of that name [but might have Dantesque

origins] is of course the most enigmatic of the lot! The most

oracular... and the most Nietzschean creature here except for Gregor

himself. Nova is also the playmaker, the m.c.! until she is replaced

by the child during her final aria, an aspect of the work that might

be easily over-looked, as the "spoil-sport" of The Play of Questions

cannot be so easily ignored -- In Hour the first four "pedestrians"

create their own play-place-space on the plaza.



ROLOFF 16 W.A.T.V./P.S.
The speaking abilities of those who read the text out loud... the

mnemic capacities of the actors if the play is performed. An

individual performer, such as myself on occasion, who can trust the

different syntax of each of the characters to obviate any need for

"impersonations," may find himself highly charged by such a marathon,

which can prove exhausting for the wrong kind of audience.

Nova's breathing becomes more and more difficult as she proceeds

to "climb the heights" of peace and self-abnegation and the

containment of violence, the seeking for ultimate meaning. Indeed,

Nova breathes dangerously high and thin air. Her creator is only too

aware of this when he indicates those halting PAUSES.

Sophy's wish for independence is a modest and affectionate casting

of an unspeakable "discussion," but Handke uses it to undercut his own

grandfatherly, then, in the early 80s, "touchingly" [?] reactionary

dictatorial side, his bond to the only real male model of his youth,

and for his cussing, too, it would appear.

Masks... leaf masks... Greek masks...African masks... no end of

masks. Yes, those masks, where during every walk through the deciduous

forests the ancestors peek out, form themselves, a humanist

Shamanistic notion that! [25]



On Translating W.A.T.V.

This translation, as circumstances would have it, became A TRANSLATION

VERY MUCH FOR VOICE: at least to be spoken, if not shouted out loud, a

free-ing of the constraints of the diaphragm is what was involved, a

cleansing of the whole voice box. Very much done from the solar

plexus; but also with a keen, if not burning mind. But I am getting

ahead of myself, and am helter-skeltering rhapsodically.

With reference to the translation, and by way of earlier mention

of syntax, I first want to emphasize the "anaclitic" [anschmiegsame]

ability of a translator, the necessary empathy; not just the

translator's oral & digestive or possibly competitive potential! -- As

a matter of fact: syntax came to "rule" the overall process of

translation of each of the speeches, no figuring this out, you could

ROLOFF 17 W.A.T.V./P.S.
go with it, it absorbed me; yes, in the matter of letting the

individual syntax of each of the characters manifest itself I was a

passive vehicle who opened himself up to the original syntax and

allowed it to exert itself through me while I refashioned it

emphatically into the English syntax through the speaking and shouting

process.

But this becalming syntax, when it is calming, and the -- I hope --

long rhythms of American speech and of Whitman, to the extent that

they exist here to accommodate Handke's wish for risings and fallings

["Hebungen und Senkungen"] -- stand in this translation in a tense

relationship to its compact, I hope terse, "voiced" aspect and

"cutting" as Handke at some point felt it was and in the "good sense";

and perhaps this tension accommodates the play's sense of "The living

are the eternally driven!" -- By which I don't mean winging it on the

well-paved interstates of this world as I had occasion to write

Ezraishly to our multi-talented publisher, Donald Daviau. And the

punctuation in the translation is more interested in indicating pauses

and rhythm for the speakers, you either notice that or you don't, than

in living up to some copy editor's prosaic dream.

Rhythms are meant to rule these lines, something close to the free

verse iamb; that and the compoundednesses of a very Anglo-Saxon nature

as I have come to appreciate them in Gerald Manley Hopkins' verbal

dance: "Who has my wound searing his heart/ is balmed even by tree-

leaf at eye level... Walking under sun-joy/ we intake inmost

bitterness." The occasional moment of subterranean Shakespearean

grandeur, of rhetoric: "They have masks not faces, their eyes are

nothing but darkened pupils, impenetrable and distended by sadness as

once upon the eyes of kings as they broke camp for realm of death, and

your brother, walking in front, waves the black flag." But also of

'pidgin' ["and mostly he don't want to know no one."] and of 'common,'

'plain' American speech, street-language, and lingo from the

construction trades. And there were times I restrained myself!

"Sharp" "natural" "high" "bitter" "wildly melancholy," and

ROLOFF 18 W.A.T.V./P.S.
"immensely tender" [for Nova's speech at the end]: those were the

levels which, altogether, resulted in that ONE [Credence Clearwater

Revival [C.C.R.] sound" was how Handke described what he was after,

also in English. And for me, translating into American is translating

into the [to me] available riches of the Anglo-American tradition in

the world-widest sense of that word of my acquaintance and

capabilities, especially in as evocative and rich and elicitive an

instance such as this. Yes, why not the occasional neologism if it

works; though Handke, except for the rare compound, prides himself on

making do with what has been passed on; much of which, of course, he

has redeemed, cleansed. For whatever difference it makes and to whom?

Well, certainly to the ghosts of Fenelossa and old Ezra, whose

"ethics" were at least those of language. -- And what Handke calls the

"laconic" quality that inheres his work despite all "its excesses" --

it's exorbitance I would say -- I pray it comes across tersely here.

Thought did have to be given to the weight of certain words of

Latin origin. A few more were excised in galleys, they come too

easily! They introduce the wrong kind of "familiarity" to no end of

programmed dreck and make it go down too smoothly.

Spending the better part of the past several years in a real

village, walking its roads ankle-deep in velvety mucho pulvo; having,

long before, and fruitfully so I think, slowed myself down to walk on

village time -- translating W.A.T.V. under those in every respect

calmer circumstances than was done in the N.Y. of the early 80s: who

knows how the translation would have turned out? For this is the once

that the circumstances under which the work was done, especially the

unloosenings under psychoanalysis, strongly influenced a translation

of mine.



The Translation TASK

Some time in summer of 1981 Peter Handke wrote that he was sending a

new play to be translated. It was his first play in nearly ten years

and I was, of course, immediately intrigued -- I am by anything of

Handke's. I recall hungering for the text.



ROLOFF 19 W.A.T.V./P.S.
Possibly seeking to bring the play -- dramatic poem -- closer to

my world and heart, Handke, in announcing it, mentioned that it was an

T.S. Eliotish text, which however well-intentioned intimation did not

set this heart on fire: An Eliotish play, of whatever kind, seemed not

the fulfillment of the promise of the "more emotional" play made after

Ride Across Lake Constance [R.A.L.C.] and They Are Dying Out

[T.A.D.O. Nor would anything along Eliotish lines, I did not think,

seem to consist entirely of haikus; for that was what my reading of

Handke's Geschichte des Bleistift (which is so informative on the

thought that Handke gives to writing) led me to believe might be what

was "cooking" in Salzburg [26]: Eliot's gnomic allusiveness, his

mysteries? That kind of High Church Catholicism? Though with Handke's

versatility as collage artist... Anyhow, I was about to be surprised,

because there is a fruitful way of regarding W.A.T.V. also from the

haiku perspective, and we're not talking counting syllables here;

maybe pebbles into the pond. But the only time I thought of Eliot [via

Pound's, the most clearly grained ear in American poetry] was when I

found the line "The supernal is not to be expected."

However one thing then did puzzle me: Handke's writing, at one

point, that "despite the piece's excesses he had known what he was

doing every step of the way": nothing of his I had read or translated

to date [or have since] had given me reason to suspect that such

excess was due to some lack of conscious control. [27]

Once I had started my work I wrote Handke how agreeable I found

the going, and he responded [Fall 1981] "That the piece does you good

and that Carl Weber [the director of three Handke premiere's in the

U.S., but not so far of W.A.T.V.] [28] likes it too, that does me

good. You can ask me things if you don't know how to proceed during

the translation. Perhaps I won't be able to explain but I'll be able

to describe [umschreiben], tell stories; some sentences oracle of

course, and not as a joke either, they come from the depths (or simply

out of the human)..."

The deeper I got into the text the more I realized how right I had

been when I wrote Handke that W.A.T.V. would challenge me to the

utmost, as no text of his -- challenging as each had been in its own

ROLOFF 20 W.A.T.V./P.S.
rewarding way -- had been so far, and as I had been challenged in

that field only once or twice before. [29]

At moments translating W.A.T.V. seemed insuperable, and

ultimately, required a near unending number of onslaughts, and the

author was both helpful and more than unusually interested in seeing

to it that the work would turn out well. [30]

That extra little extra, that additional something, that

Romanesque twist in the roof timbers (that I mentioned in the context

of aesthetics and medievalism) can be found in just about each German

sentence here, not only as the STRONG mot juste, but in the more than

full completion of nearly each and every sentence; can be discovered

in the syntax throughout, too. As noticeable as this becomes, through

differentiation from most works you read in German these days, there

are moments when Handke's ultra-perfectionism smacks of his being the

pain-in-the-behind A+ student; and, generally, that extra little twist

to each sentence was not something I wanted to duplicate as

insistently in American -- perhaps because I am not as unhappy with

the strengths of plain direct American speech ["He looks as though he

doesn't get it."] and fail to see American in need of the kind of

redemption and re-invigorating that Handke so justly introduces here

into the "old." Or seeking to accomplish this would have come across

as too self-conscious; or just can't be done in American, or I just

can't, and I stuck to Handke's advice to "make it simpler in the

translation." -- Just about every German sentence has an added gold

grain: The antique here is made to shine in a way it never did at any

time before I expect; but we will never know, can only guess by

looking, say, at the welcome accorded what was called modernism early

this century! -- Question is whether some of the linguistic standbys

of German romanticism have been redeemed in W.A.T.V. or are even

redeemable -- a matter of no concern to the American reader.

Handke's responses to the first several drafts was to the effect

that [31]... but, since these letters afford such fine insights into

his intentions and to an appreciation & understanding of the dramatic

poem, let me quote the pertinent passages in their entirety.





ROLOFF 21 W.A.T.V./P.S.
Sound Advice

Feb 20/ 82

"I'll be brief. By and large you are on the right track, that's for

sure. In some respects you are on smaller wrong tracks [32]... The

piece has no jargon, verbal jokes... at a few spots you lose the

illusion of the merry [Heitere], of matter of factness, of

festiveness. The whole piece should have ONE language, even-handed,

regular, like a song. A friend wrote years ago about the music of

Credence Clearwater Revival [C.C.R. hereafter]: "They sing as one

voice." That is what W.A.T.V. is like; not one sentence should be a

witty aside. "Sharp" "natural", "high" "bitter" "wildly melancholy,"

"immensely tender": those were the levels which altogether resulted in

that ONE sound. [The immensely tender" is for Nova's speech.]

Technical, psychological, theological philosophical vocabulary is out

of place... Perhaps you should stick to the fact that many sentences

ought to be as clear and as mysterious as oracular sayings: much in

the text, regarded this way, is at least ambiguous; e.g. "das

uebernaturliche ist nicht zu erwarten;" or :"die Kuenstler bilden das

Volk"... At the same time, nothing should be mystified: you must know

what to do with each and every sentence, and it has to come out of

your flesh.

"The songs in Part One in many ways are formed after those of

C.C.R. and even quote a few lines: "run through the jungle" "looking

through the back door;" "somewhere I lost the connection" (Lodi) etc.

etc. Give a close listen to these songs; to the text and the music,

the wild, simple, sonorous, serious, lamenting is precisely the

original of the songs of W.A.T.V.; and not only of the songs, but also

of the alternating discourse [the highest form of drama Goethe called

it, distinguishing it from dialogue]... Even before the curtain opens,

when the brother [Gregor] starts up: "My brother wrote me a letter."

it roars softly of the ballad "she wrote me a letter"...[also from a

Credence song]. Incidentally, none of the rhymes are meant to be

humorous: rather, the weight should be on the burdening irony, the

irony with which dangers, pain, catastrophes that have been withstood

are told... And: Bob Dylan plays a small role in the subterranean

ROLOFF 22 W.A.T.V./P.S.
homesickness chorus...Subterranean Homesickness Blues...

The text ought never be over-formulated, no finesse that might

bring the reader up short. That still happens too frequently. You'll

know it yourself. Realize that all of this was written from the

deepest soul and watched over by a spirit which double-checked itself

clearly, at least during the writing; and that every "saying" comes

from the material, not out of my private sphere but also out of your,

etc. It is a materialistic piece, but the material, the stuff comes

from a human being who, writingly testifies [bekennt] to it, who has

[33] opened himself up (as wide as was possible for him) and who

vaulted up [aufgewschungen] to something or took wing [befluegelt]...

All that, at first glance, or as a whole, or in some sentences, may

seem light-headed [leichtsinning], or cloudy, but that is not the

case, and it isn't right either that you feel the piece touches you

because part of your childhood was spent in Catholic South Germany. It

is an objective piece, but as I said, most things are already right.

Don't be afraid to be sharper and simpler than the German, it should

not become unambiguous..."



July 8/82

"Briefly: the prose sections are good [letter narrative, etc.]; the

lyrical sections seem to me not that good. Also when the language --

one main trait of the piece -- becomes oracular -- mystifications

[geheimnistuerisches] is not what I have in mind. I don't think the

following examples really hit the spot: 'don't be the main character,'

seek out the fight, no thoughts in back of your mind," [which for

better of worse have become "Don't be the top dog. Seek out the face-

off. Have no thoughts in back of your mind".] this whole very

important speech of Nova's becomes pompous in your hand

[besserwisserisch, geheimnistuerisch] That is the problem: the piece

must really be rendered sentence by sentence; the German sentences

must become a quiet weight for you, and only then can you carry this

weight into the English linguistic image; that very often is not the

case in your translation; and only that could be called translating.

Also you have not recognized that the prose sections often become

rhythmical too, with risings and falling [Hebungen und Senkungen] as

ROLOFF 23 W.A.T.V./P.S.
in free verse. What is lacking, what carries the discourse is the

grace [Anmut]. Do you understand what I mean?... I can see your

difficulties, but can't help you in any other way than this. Primarily

what is missing is the laconic quality which my writing, with all its

excesses, possesses."

#

A tall order it looks like even now, [34] though at the time -- I was

pushing into unknown territory, Handke's was setting the compass rose

as well as someone who, meanwhile, knew the task of translating. [35]

Not that I could keep each piece of advice, except the "sentence by

sentence," in mechanical mind at any one time: thence lay madness! Yet

if I think about the various requirements, who knows whether I met

them altogether and found a good enough solution to each and every

one. Of course not! How nice to finally have galleys of my own and

design the book, too; and fine-tune a little here and there.



Translating in the Analytic Situation

That was in Summer of 1982 and, by and large, I let the text rest

until late that fall -- also: events intervened that kept me from it

until it was the only thing I wanted to turn to. And "circumstances"

and analysis produced a state of mind where P.A.d.R. announced at one

session that all defenses were down... wide open on the table. One had

known how to open himself as "wide as possible", the other had

happened into the same state. [36]

There came the time... the intercession, vacation from analysis,

and for once I had the loft and two weeks entirely to myself. The trek

was becoming lonelier. Part of me felt that nothing would daunt me, as

long as I could push on.

One way of solving the "sentence by sentence," each sentence

anchored by its own image problem, was to concretize it for myself by

associating an experience to it, a personal, a read or seen experience

such as Handke's own reference to Bresson's ///// in the lines: "One

evening I watched on television the story of a teenage girl who was

shunned by her village as a rape victim and who finally killed

herself... Finally, though, she succeeded, she plopped into the water

ROLOFF 24 W.A.T.V./P.S.
and went down at once, and with the organ music which set in then I

was seized by a crying fit."

For example, for the "most pathetic" I was just then able to

associate a current re-experience of the aboriginal childhood trauma --

and not "acting out" a momentary cure but working on this text, it

helped. And it is amazing under what conditions, if left undistracted,

it is possible to work. Another fairly recent experience that came out

of my flesh was: "Have your forgotten my frightfully gentle replies to

the bosses and the bosses' assistants tyranny which echoed even out

into the street, my eyes round with fear at the cash register's daily

take?"

Also, I had made some real acquaintance with the "machine of

evil." I had come to know the extent to which "the doctors didn't

stick to us." The brilliant and thoroughly empathic and sensitive P.A.

d. R. erred in playing "Laius in the Armchair," and both of us were

sorrier for it! And our "rush to judgement" proved a dearth of

imagination, which in that situation as in every other, is the primary

prerequisite, did so to the point of ultimately useful but certainly

premature and adventurous severance.

Indeed I came to fit an association, a story, an unloosened

feeling and experience to each sentence and thus found the image for

it. [37]

And I certainly was close enough in analysis at that point to have

no problem "Turning to my dead... It is them I address in the dark,

and they appear, in the eye of the cat, in the branch brushing the

window in the nightwind, [the creaking of the wood of the ancient

barque loft] even in the humming of the icebox... My dead are not

ghosts of the night -- they are part of the brightest daylight, and I

touch them not when I sleep but when I rest. They are with me! Yes,

sometimes I feel seen by them, in friendliness." This access to the

imagoes being another theme which is resurrected in the The Essay on

the Jukebox.

You will know yourself what experiences you can bring to each of

these lines and which emotions and images and stories associate with

those experiences. It is good to realize that with mutual starting

ROLOFF 25 W.A.T.V./P.S.
points in the subjective, in experience and fantasy, that such

subjectivities have some way of reaching each other through agreed on

objectivities.

The horse cure was taking, snow accumulated on my head cooling the

long Indian summer's burning, the Northwest sire from Fairbanks was

shaking and swaying the timber, the pipes burst, the x-mas goose was

canceled. My now access to my now no longer repressed feelings to each

of these observed experiences entered the translation of each

sentence, lent it "weight", anchored and directed it, helped focus my

voice and dredge up the appropriate words as I went feeling over my

mystic writing pad for them.

I was becoming freer and more decisive and daring. I realized I

was entering an area of re-invention when I translated the

untranslatable German "erschutterbar" in Nova's enigmatic first major

speech, as "Tremble, quake, shatter, heal." Still, this Nova section,

[and the very end of Nova's final aria] were weakest until now, and

they are the only ones who have been put through the wringer once

again. Also, there were a few changes from galleys which I did not see

until I finally received the completed book.

For a while I felt I was oracling, too, albeit in highly

formalized, controlled linguistic setting, which grandiosity has a

certain humor even if you have it in you. Yet I think such a state of

oracling is quite rare and the accompanying intensity is not to be

recommended for every-day living, "translating another's wounds" as

Handke describes a translator's task in The Afternoon of a Writer;

This aspect of translating an idealizable "projection screen text," a

transitional object if ever there was one, during the height, or if

you wish tumultuous and intense depths of psychoanalysis meant --

since Handke had written, explaining himself, that he had written the

text in something of an oracular state -- that I then completed my

work, humming, sussuring, mouthing, talking, speaking, shouting and

pounding the text or sections of it over and over for about two weeks.

And this straightened out the syntax. Not that intensity itself is a

guarantee, except perhaps during hallucinatory wish fulfillment!

Anyhow, no foolproof prescriptions exist.





ROLOFF 26 W.A.T.V./P.S.
AFTERMATH

Over the years W.A.T.V. became a kind of test, a vibe or wave length

test you might call it, as Kaspar had been once for entirely different

reasons, for sorting the the blessed from those less so. W.A.T.V.,

too, is one of these great divide works, as the entire Home Coming

Cycle is; and thus W.A.T.V. also became a shield against too close

involvement with... the unblessed. It has become my "heart test" as it

were. This godsend it seemed at the time, however, then for many years

became an Albatross, a major fixation, sentences from it keep rumbling

around my head even now, and one sentence of it finds its way into

just about each and every chain of associations; and the text is, or

has become so obsessively multi-leveled for me in the meanwhile that I

can associate sentences of it for just about each and every moment in

life, or rather: sentences from it pop into my mind, and for all I

know I may recite it on my deathbed.

Psychoanalytically the most insightful observations Handke made

about the translation [I mean: he was so happy that at one point he

"gave it to me" and it took him a few letters to remember that without

him there would have been no translation! -- and I find him a better

judge of translations of his own work than anyone else [38]-- was that

the English text was "cutting in the good sense". Indeed: the last two

weeks of intense reading and shouting and breathing it out over and

over had "bound" a lot of aggression that had become unloosed during

the deep, unbinding regression of analysis to something near re-birth,

aggressions which were not in every instance so transformed into

something cuttingly good... as I cut through the crowds during those

days of narcissistic rage. [39]

Translating W.A.T.V. I also came under the distinct impression

that there is little that Handke, at least at that time, could not

draw on, including the deepest connections of psychology [say, as the

Goethe of Elective Affinities, so clearly knew] -- but, then, W.A.T.V.

is the kind of lodestone that can draw everything out of a translator

into itself; and the suspicion of the author 'knowing everything', if

only with heartfelt irony, might just mean that 'everything' I 'knew',

ROLOFF 27 W.A.T.V./P.S.
however articulable, including what "reason" I felt I possessed, is

absorbed by this work; and that, ultimately, the desubstantialized

husk of a translator imputes "everything," his whole self, including

hard-earned tattoos and what "heart" he has left, and his entire

vocabulary [which is the sort of silage that too needs replenishing

during an act of translation] to the author, which Handke might use as

proof of the "rational" perception of the "godly shudder" as sentences

of his forever after "dance their way" into every association for

years and years to come. "My dead are not ghosts of the night, they

are part of the brightest day-light..." as which formalist

necrophiliac "angels" they re-appear in Wings of Desire.[40]

This of course has very little to do with naturalism, and

everything with a very grand metaphysical but extraordinarily

concretely anchored humanist poetry. Which it is worth making yourself

a fool over. -- And so, it is possible, but not one iota safer it

turns out, to fall in love with and and to fight, and if you have

fighting dirty in you also to fight dirty, for a translation as much

as a beautiful woman![41]



ROLOFF 28 W.A.T.V./P.S.


"The castle looks odd: it tapers off sharply towards the top and on a

full moon belongs to the high pyramid mountain in back, as its small

clone in the village region. And he built his castle solely for this

image."



ROLOFF 29 W.A.T.V./P.S.
NOTES

1] The mansions of existentialism would seem to extend from Kaspar's

[1968] disgust with language and being, via the personal horrors of

the Paris Period, to the mythic existentialism of the Homecoming

period; the representative works of the latter two periods being the

near suicidal A Moment of True Feeling [1974] and A Slow Homecoming

[1979].



2] By alternating discourse Handke means the augmenting back and forth

of the long speeches that allow the individual personae to address

each other and to display themselves and to describe each other in

their complexity, and to argue out their positions ["Here I stand --

everyone is in the right."]; which certainly is something very

different from the customary dialogue which I am hard put to imagine

how it might accomplish what is desired here.



3] Handke once made one change in the galleys for T.A.D.O. pointing

out, far too apologetically, that he had been a little distracted. He

changed a briefly sentimental section back into his then still more

customary derisiveness -- at about the time he was emotionally

equivocating between these polarities.



4] These dissonances within its overall melodiousness probably did

little more -- did they?-- than to get the comfortable Salzburg

festival guests to hiccup a few times in their riding school quarry;

where Vim Wenders, so I hear, directed the German language premiere,

so deferentially, in 1982. "You are neither ominous nor monstrous, but

ineffable and inexhaustible," Nova announces in W.A.T.V. -- where the

word evil occurs with wicked frequency! -- As does the word

"business." But so does the word "heart"! -- Not that the true selves

of the monsters whom W.A.T.V. addresses will be flattered into a sea-

change that easily! My own solution would be the "love of

understanding", now if that could go deep & be married to the "good

self!" Wouldn't that be something!



00] [how much "warmer" already the Robbe-Grillet novel Der Hausierer

[1968] than any novel by the French writer from whom Handke learned so

much!]. A lyrical warmth announces itself in moments of the poems in

Nonsense & Happiness [N.& H.] from the early mid-70s



ROLOFF 30 W.A.T.V./P.S.
15] A.S.H., Handke's Alaska book of course did not include every sight

that the sight collector had found there. Some of these grand and

dread experiences are shoe-horned into what Hans and the three

workers, the Lumpazi Vagabundi [as players they are the clowns, they

have the best parts!] say about each other, and what is fitted into

their great singsong chants [23]. Another touch of Alaska is in the

the Essay on the Jukebox, where I am astonished to discover that --

were it not for a certain, self-described, preternatural hesitancy on

his part -- we nearly lost our romantic author AND HIS CRAFT! --

dancing his once to a jukebox tune, with an Eskimo maiden, in a low-

down Anchorage bar. -- With each site visited during his many travels

Handke accumulates "leftovers" for which, somewhere down the line, he

will find a place in another book! A kind of recherche du temps perdu

on the transwordly run as the rabbit fur picks up brambles for yet

further fruitful investigation sometime down the line.





The direction "heartfelt irony" transforms W.A.T.V. into a "warm"

transitional "as if" object! Handke endorses the defensive nature of

the "as if state"! Imagination itself becomes the transitional object;

the step from there to writing is but the short and long of talent and

ambition, and to the concretization in the form of a book, which if

you criticize it becomes as sensitive . Not that the play is lacking

a DIDACTIC aspect.



D] "Walking, don't overlook the thresholds from one realm to the next:

the wind, from the other space, arises when you see the thresholds,

and the circling ravens are not birds of misfortune but bring you

heroes your food." There of course are other thresholds as the future

"tresholdler" Loser was to find out in Across. Among the most

productive thresholds are those between the various attachments as

these unfold and unloose "tuggingly" in the analytic situation", and

the threshold between the "yes" and the "no." W.A.T.V. can be said,

overall and specifically, to straddle, many of these "thresholds",

they are the source of its "openness" and of its "ambiguities."



ROLOFF 31 W.A.T.V./P.S.
5] I could again play in my sandbox with a matured version of Handke's

serial procedures with which I had made first acquaintance in the

early plays -- Self-Accusation, Public Insult etc. and Innerworld of

the Outerworld of the Innerworld.



6] Nor is this treatment, this versatility with syntax, unique to

Handke's dramatic efforts: the becalmed "whirling" of the Essay on the

Successful Day affect the reader who is sensitive to these matters in

a "timely" fashion, too. The novel The Repetition induces as slow and

attentive a way of reading as walking a country road: "The God of

Slowness..." But Handke also knows how to make the beat leap

arrhythmically like the heart beat with which life was jump-started:

"So that my heart stands still again as what was then not called not-

life but first gave measure to being-live."



The "response" section in Part IV obviously derives from Church

practices, yet it has a nice "heathenish" quality to it here, both

derisive and melancholy.



7] This is the best of Handke's anti-Austrian tirades in the

competition among Austrian writers for anti-Austrian tirades which

seems prophetically appropriate to current United States prison

policy: The fifty united concentration camps of North America it will

be known as shortly.



8] The Nietzche quote, in its entirety, reads: "This is no fanatic

speaking here, no one is 'preaching', no demand for belief is being

exacted: drop by drop the words falls out of an infinite realm of

light and joy -- tender and slow is the pace of these speeches, and of

a kind that reaches only the most select of the select; it is an

incomparable privilege to be listening to them."



With The Hour That We Didn't Know Each Other Handke turned the tables

on his audience's gnattish impatience with the extended periods of

W.A.T.V. [and of The Repetition, The Play of Questions and the novel

Absence]. He forced his audience's picayune attention span to pay a

more dizzying and profound kind of attention than they know from the

usual visual media of their acquaintance which merely duplicate and

distract them from the distraction that is their life. This different

ROLOFF 32 W.A.T.V./P.S.
kind of attention, -- it teaches you to see all over, possibly even

to the abyss of the "system unconscious" -- of course, also repays

W.A.T.V.: a good outfitter, a good "Bobcat" his life spent in-country,

eyes trained on the terrain, say for unbroken arrowheads where an

amateur only finds shards. Hour gradually mesmerizes with the

profundity of the exchange of super-ego's that characterizes the folie

a deux of believing hypnotists and their believing subjects. "The

Joyous Eye" could be its subtitle.



9] Anthropologically, this is not a complete family; nor within the

internal qualities of aunts and uncles cousins nephews and

grandparents does it have the extension and differentiation of psychic

qualities that an extended clan affords. It is fairly nuclear,

postwar.



10] Nova's opening poem "Man from overseas, spectator mask over your

cheeks. You had no ear for the surge of the subterranean homesickness

dirge. Blind to the drops of blood in the snow, wanderer without

shadow. Hand among hands on bus straps you stand. Northsoutheastwest

sire, but now I am getting mired," establishes the mythic mood lens

through which not only Gregor's prodigal Odysseys-like return [the

return of the eternal stranger] but the dramatic poem in its entirety

asks to be experienced. "What is a drama today? That there are neither

a people nor a home. Yet, ultimately, you have no choice but to love

your own land and your own people, at least the idea of them -- but

that is something I only learned in the course of the years in foreign

countries," is how Handke put it in D.G.D.B. Reading W.A.T.V. one also

comes under the impression that Handke is only too well aware of the

lack of welcome granted his alter ego Gregor. "Right now the word

making the village rounds is: That guy is back."



11] THEATRICAL BACKGROUND: Though W.A.T.V. apparently was meant as the

successor play to Hoffmannsthal's by now venerable Salzburg Jedermann,

it is really an "every human" play in the widest possible

ROLOFF 33 W.A.T.V./P.S.
sense of the word. There is awfully little left of the old "everyman"

plays here unless references such as the Old Woman's to once "money

bags" Gregor be it. Within the Austrian tradition I am at something of

a loss, or too ignorant,to find some precedent for a lyrical narrative

drama as luminous and ambitious as W.A.T.V.



von Horvarth [need to look at Handke's H. essay].... - Dramatically,

W.A.T.V. bears no relation to those traditions at least that I know

of...



It is good to keep in mind Handke's original liking of Lessing's

Nathan the Wise, that high-point of the enlightenment gospel of

tolerance; and W.A.T.V.'s spiritual affinity to Goethe's Iphegenia,

another peace play.



AS AN ESSAY

By and large, Handke is the benign dictator in W.A.T.V. which can also

be read as an "essay", "entertained" the way an essay's suggestions

are entertainable, the way Thus Spake Zarathustra used to be, line by

line, sentence by sentence, in a variety of ways; and W.A.T.V. is

also chock-a-block with grandfatherly "opinions", with editorials --

there are discussions going on here! And so it is perhaps not too

surprising that there is an entire school of reception in Germany

which uncomprehendingly confines W.A.T.V. & its successor play The

Play of Questions [P.O.Q.] within the category "Lese Drama" (a drama

merely to be read) where it isn't at all clear to what extent the

current ear still "hears" what it reads, or feels the undulations and

beat of the lines. A life-time spent in "Germanistics" is certainly

capable of extirpating all sense of poetry in a professor.



12] Yes, the loved but ultimately hated classics. The resurrection of

those ghosts have made life difficult for Handke for decades now.





ROLOFF 34 W.A.T.V./P.S.
13] Overall, its form is musical. But I have also read one account of

the play which calls Nova's final long speech a "coup de theatre" --

that aria is a kind of summary coda. Handke is a romantic, and within

the spectrum of romanticism, his hope too, after all, is for the text

to approximate music. The transposition of the genre's music/lyric is

not that unusual, but the transvaluation that is added through

integration of the painterly transposes certain works into an

altogether other dimension.



14] Before I touch on the four parts of the The Homecoming Cycle [1978-

1982], how they relate, and specifically to W.A.T.V., and before I

dwell on Walk About the Villages in some detail, and how W.A.T.V.

relates to what I call Handke's "time-plays, and before I launch into

the saga of this translation, I need to backtrack a little.

It ought to be kept in mind that Handke's work divides into

something like five PHASES, each phase generally lasting something

like seven years. Indeed, it is possible to reduce a literary career

to an entry of this 'phasic' kind! It was done to Goethe, and my

footnote does it to the closest model that the German language has had

to offer in that league for some time. In this instance the phases are

chiefly tied to places, not to loved, influential women, which is also

interesting.

Handke's conceptual 'avant garde' period 1965-72 [Die Hornissen,

Kaspar, Der Hausierer, The Goalie's Anxiety at the Penalty Kick, The

Ride Across Lake Constance etc. -- the transitional work to a somewhat

more traditional narrative being Short Letter Long Farewell -- is

succeeded by the equivocal and emotional and far more directly

personal works of the Paris Period [1971-77] A Sorrow beyond Dreams, A

Moment of True Feeling; The Weight of the World, Nonsense & Happiness,

which period itself is succeeded by The Homecoming Cycle and Handke's

establishment of himself in Salzburg if nothing less at least as the

would-be high priest of Austrian literature -- the transitional work,

in this instance, is The Left Handed Woman [L.H.W./1975].



ROLOFF 35 W.A.T.V./P.S.
The gradual downward spiral from the Salzburg high point, W.A.T.V.

& the transfigured retelling of Handke's youth The Repetition [1984]

[which can be regarded as the second part of the third phase, is

already intersected by Across [1983]. This novel gives you the idea

that living in such high quarters does not sit well with a protagonist

who is now called Loser [only after the mountain?] and who is once

again ready to run amok like many other Handke protagonists -- and

which protagonist "crashes" and spits out the crash with the writing

of The Afternoon of a Writer [1986].

Afternoon marks the inception of Phase Four, of the period of

apparently fairly homeless hithering and dithering which aimless and

homeless wandering, however, in no way diminished the quality of the

work: The Play of Questions, or Journey into the Sonorous Land [1985];

the wondrous novel as screenplay as novel, fairy tale as description

of a film Absence [1987]; the brief pieces, some of them of the

traveling kind, in For Thucidedes [1988], the two "assaying"

narratives On Tiredness [1989] & On the Jukebox [1990].

The becalmed vortex of An Essay On the Successful Day [1991] and

the ballet-play without words [But what a text!] The Hour That We

Didn't Know Anything About Each Other [1992] possibly announce the

inception of Phase Five when the flaneur of being has ceased to wander

the planet and is pretty well resettled on the outskirts of Paris. Any

conclusion in that direction awaits our reading of the 1000 plus page

novel Mein Jahr in der Niemandsbucht [1994].

Continuing to backtrack and "place," I need to sketch, most

sketchily, THE HOMECOMING CYCLE [1979-1981].

According to Handke, W.A.T.V. is the fourth part of his "home-

coming" cycle which, you will recall, consists of the Alaskan "Sorger"

novel A Slow Homecoming [A.S.H.]; the "mixed" essay The Lesson of

Saint Victoire [L.O.S.V.], and of Child Story [C.S.], the account of

Handke's relationship with his daughter, Amina. W.A.T.V. is the

culmination of that particular stretch in Handke's career as a writer;

it's highpoint.



ROLOFF 36 W.A.T.V./P.S.
An unusual cycle, an oddly angled quartet if ever there was one.

As a cycle within a phase perhaps a little less unlikely, and not that

unlikely within the manner in which Handke conducts his "phases." But

this is not the Alexandria Quartet, or something like the Joseph

Trilogy, as a cycle it's more what a French person of letters might

conceive of, Gide for example; nor is it the Yoknapatawkwa oeuvre --

though the latter's ambition may have been transposed onto Handke's

long-term endeavor to give a by no means unincidental, though somewhat

purged, account of the history of his soul during its time on earth.

One question I will only pose here: how do these four parts

relate? Like some kind of "mobile" for sure! The surveyor has not room

and time at the moment to narrate the relationships of the space and

angles of the constellation. Some fine scholarly work, meanwhile, has

been done along those line, which I can not recapitulate here.

But by entering each new phase, Handke was losing the audience

from the previous phases. And who, after all, has the luxury to

exclusively watch the progress of Handke's work, though in fact, it is

one of the more interesting things to have done over the past 30

years.



Approaches

Just as the phases change, there are a variety of fruitful approaches

to what is beginning to look more and more like one of the most

dazzling, deeply formal, performances in a long time! One approach

would be to discern the profusion of techniques and endeavors that an

invariably verbally activist author has found to kineaesthetically

affect and involve his readers since his earliest days, but which

richness in technique, as different as the phases, has never really

ceased. -- As early as the Paris Period Handke wrote that "he felt he

was capable of doing anything with words," which points to his

virtuoso capacities, which he cannot say to have misused. Peter

Handke, with occasional tendencies in that direction, is no Liszt. The

fact that Handke then did not altogether succeed in some of these

ROLOFF 37 W.A.T.V./P.S.
works is another matter; in some, such as Absence, more frequently in

the plays than in the novels, he did succeed entirely on his own and

on the necessary formal terms. Which is where the rub lies with this

kind of work. You don't get lucky, as with a book like Absence, or

plays like W.A.T.V. or Hour all that often in your life! What if there

were no film industry! The transposition of genres! Not to mention

"transposed heads." Again, this is not the place to enumerate the

wealth of Handke's repertoire and the extent to which he accommodates

itself to turbulent times; keeps from getting bored; or how the

purposes for writing and the aesthetics change over the course of a

thirty year period. Perhaps Handke's main contribution will be the

redemption of the language, the leaving of a granary rich in literary

possibilities. Who could ask for more? The permanently starved will

for sure.





ROLOFF 38 W.A.T.V./P.S.
16] Handke describes his phenomenological method in the following

manner: "He experiences everything he encounters as he goes along as

part of the narrative; whatever he takes in is promptly narrated

inside him; moments in the present take place in the narrative past,

and not as in dramas but, without any fuss, as mere assertions, short

and sweet as the moment itself." More specifically: "What a jolt he

always received from Romanesque structures; he at once felt their

proportions in himself, in his shoulders, his hips, the soles of his

feet, like his actual, hidden body." The empathic internalization by

means of a compulsive/obsessive narrative mechanism is the obverse of

the extrojecting process as we find it so vigorously employed in

T.A.O.A.W. Handke, at any event, still maintains the possibility of

the "immaculate perception."

For an elaboration of the "child" theme see the Fall 1990 issue of

The St. Monica Review, or wait for the completion of my Peter Handke:

The Dictator of Syntax, which will answer questions you never knew you

had! Best of all: read Child Story itself.



HOVERING: Lesson of St. Victoire informs W.A.T.V. in the sense that

the entire text, I think, is meant to "hover" in the kind of 'as if'

state in which Handke sees the relationship of natural objects in a

Cezanne painting, an entertainable and captivating ideal text,

rearranged by the artist."Great spirit of the universe come down upon

us once today, unfold thyself in the wide space of air, let us hover a

touch above the floor and lift-leap as the tip of a parachute up

inside our chest," and I know that in a few instances I succeeded in

making the language dance: "At those moments daylight was rubbed out,

all that was left glistening metal racks with the many-colored

clothes, the plastic floor and the closet air, hair dyed to death here

there everywhere, shadows not eyes and the wounded red of

fingernails."... Or: "And has time really passed since one night two

were wild and hot and magma-fluid-like, the empty field around us a

main dance floor filled by us alone, the sky above warm breathing skin

body within, the world as small as wind-tinge and we inside a

secret!"... Or: "The holes in the wall are ready as firing slots were

ROLOFF 39 W.A.T.V./P.S.
centuries ago, and the gilded script on the war memorial smoulders.

The dank inside the boxwood hedges is aflutter with moths and other

nightlife." This last already a darker dance. But once you had

succeeded in licking sentences like that...



DIDACTICISM

Handke as the "layer down of the law" appears not

Cezanne .. probably meets with the greatest resistance... where's the

carrot at the end of that stick...



Cezanne/ Nova....

















17] As compared to Ralph Mannheim or his F.S. & G. editor's version,

where the pathos of Handke's long trope is chopped into three easily

consumable American bites.



18] pathos



19] Inbrunst





ROLOFF 40 W.A.T.V./P.S.
20] Handke's all-embracing "medievalism" [his own term] -- German

commentators refer to it as an "archaeological perspective" allegedly

marking all his work -- first became prominent in the film and short

novel The Lefthanded Woman where the protagonist withdraws from the

physicality of the bonds of this world into "mythic existentialism."

In A Slow Homecoming this aspect regrounds itself in the "geological"

time measures -- the "peaceful" forms of nature; interestingly, even

in the inorganic, in the shapes of moraines and landscapes formations

[the residues of "a continuable history" where what Handke called the

"good self" appears as a restraint at some strata even in the most

horrendous dreams. The medievalism lends a holding organizing, sorting

structure to the fantasy -- Handke, later, noted himself, with some

apparent surprise, that A.S.H. was really a "medieval" text... a

matter I will not pursue further here.



21] "And the thought came to him that back then, eight hundred years

ago, at least in Europe, for the duration of one stylistic period,

human history, individual as well as collective, had been wonderfully

clear. Or was that only an illusion conveyed by this absolutely

consistent form (not a mere style)?}" [apropos Soria's San Gregorio

church in The Essay on the Jukebox].



22] Handke's sometimes so irritating exhibitionism is consumed by the

choice of these figures, and truly generously sublimated in its

transformation into these self-displaying addresses, these self-

exhibitions, these murals or, if you will, COMPLEAT cartoon balloons

of a redeemed socialist realism; a socialist realism that transfigures

every wart on Handke's and Fra Angelico's "gold leaf ground"... which

entertains the idea of the "village" and of "workers" lives with a

generosity that also redeems or at least seeks to, for who could care

and what difference unfortunately does it make, a whole world of once

misappropriated concepts and feelings; that have now been co-opted by

what? Advertising and marketing? Even the Nietzche sentence "Your art

is for the healthy, and the artists

ROLOFF 41 W.A.T.V./P.S.
are fit for life -- they form the people." questionable as it may be

when applied to some moments in Handke's life, but what is health

these days?, In German this Nietzche quote still carries quite

impossible Nazi implications. That's what's nice about translations,

it's another way of "going home to a foreign country!" And not needing

to trouble yourself too deeply about the spots where too many dirty

crustaceans have collected.





23] Production Footnotes

a] Chants: These perhaps should be delivered "oo, ah, aha, oo, ah,

aha" North American Indian fashion, and why not river-boat drunkenly

too, and not just be informed, as I hope they are in this translation,

by that "one resounding" sound that Handke, and many others hear, in

Jim Fogerty's Credence Clearwater Revival tracks.



b] Caravan Music Unless I misread Handke [but where?]: what he refers

to as Caravan Music for Nova's last speech has not anything to do

with the desert: he is referring to the music of Johann Sebastian

Bach! -- whose woodwinds, if Bach is used [which Bach?], perhaps ought

to be done with the deep "om" sonorities of the aborigines' or New

Agers' diddereedoo, that long hollow trunk which, if blown into the

ground, can be used to transmit sound waves through the earth: would

that upset Theodor Adorno or not? who berated those who defended Bach

against the "Preservation Hall" which insists the music be done with

original instruments. But perhaps Handke is really asking for the

music of the Sahel.

c] Masks...



ROLOFF 42 W.A.T.V./P.S.
24 A] Though I had finally, in 1980, been ready to read and had read

during a very high time, and been overwhelmed, on first reading by A

Slow Home-Coming, the title novel of the Home Coming Cycle, I had not

dwelled on what might be the dramatic correlative to the novel's

whelming pathos, to those hallucinatory intensities that could burnish

a Fifth Avenue pothole, and to its linguistically registered ultra-

sensitivities -- as Kaspar, for example, had been equivalent and

summary to an entire body of work. As a matter of fact, I didn't even

know that there was a cycle in the oven! I read The Lesson of Saint

Victoire and Child Story only after translating W.A.T.V. They had not

been sent me; the same goes for D.G.D.B.; also, I was deep in a

"Downtown" N.Y. world. And though I had visited Handke on the

Monchsberg after returning from Bulgaria, high and rich from what

seemed a successful peace mission but also "courtesy of malpractice"

on a tiny white pill -- "The doctors, they don't stick to us, " comes

to mind in this regard -- I hadn't really fathomed the grandeur (or

mere grandiosity?) of my author's priestly ambition, that it would

extend to replacing the venerable Jedermann; not that Handke doesn't

undercut and cross-cut his grandiosity as well, at least in some

respects ["City slicker with the sun shades and white slacks, big gent

with the fat wad loose in your pockets."] and extend, in a very

grandfatherly fashion, to laying down the law; to being an oracle. Is

that what Sorger is coming home from Alaska for? Is that what the

"Left-handed Woman" is preparing herself for in the little Grunderzeit

castle on the outskirts of Paris in the film of the same name? Handke

was entering a new, differently directly activist phase.



24 B] What did the fellow, then in the early 80s the lord of the

monks' burg above the Salzach, who did his writing in what looked like

a monk's cell but his receiving in the Archbishop's quarters, who had

imported his split wife to be part of the display on the mountain so

everything would look right and proper in an old-fashioned way, have

up his sleeve now? It certainly had been, by the then of our fifteen

years acquaintance, something different each time. And so it has

continued to be. But no, Handke did not want me to have the text

without all the final changes; perhaps he had already discovered an

author's Proustian pleasure -- pain for a publisher -- of doing the

final draft in galleys!



ROLOFF 43 W.A.T.V./P.S.
Galleys of the text arrived in fall 1981 with the briefest of

notes: "Nichts furs Geschaft, nur zum langsamen Lesen." -- "Nothing

for business, only for slow perusal." After a quick and superficial

first read, I dashed off my first response to the godsend that would

blow up in my face, future obsession, albatross, rosary, litmus test

for sensibility, test for an intelligent heart, for responsiveness of

that kind, and phrasing my response as enigmatically, as orphically as

its first intimations to me had been, I wrote to the effect that the

work brought to mind a certain village and its region I had spent some

early childhood time in. I wanted to show that yes I knew the wave

length; but it was of course a superficial response, as I can be

initially. -- And Handke did not let the response pass unnoticed, as

he can many other things; came back to it even a second time. The

setting of the play scenes, its tone & imagery -- the cemetery wall,

the church and its plaza and fountain, the orchards, the bears, the

gulches, the rushing island-split Inn [the river, near Passau in this

instance], with the huge ancient cloister beetling over the abyss

below; the weather, the war, the storm-flattened wild forest were the

evoked recollections of a Catholic setting in which I had once been

spent time and been ill in at age 5. The confusions of the unconscious

mnemic system!

It was important to Handke that I recognize the piece as an

objective piece, and perhaps my idea that it might be infused with

Catholicism irked him. But that certainly is one aspects of its

reception. Where every day and every moment is sacred, holy. This,

after all, has been Handke's subject at least until the assaying on

Der Gegluckte Tag. W.A.T.V. strikes me as infused with the finest

rural Catholicism,* or sheer religiosity if you like, and I find this

not only unobjectionable but marvelous, as the play is marvelous, a

marvel of language among other things. That is the plays' gold-leaf

ground. -- And I suppose Handke is right when he claims that the piece

is "objective" & "materialistic" [see Good Advice above]; its overall

ambiguity, its enigmatic quality ultimately has a differently

liberating effect from what is so often claimed for works of art. It

makes you literally breathe differently. No doubt Mr. Handke, too.



ROLOFF 44 W.A.T.V./P.S.
On arriving in Salzburg and mentioning that a Viennese actress had

recognized me as Sorger as I was reading A Slow Homecoming, Handke

told me that that was no the case "No I thought of you only once."

What might that thought have been, and what kind of author was that

who remembered every thought he'd had about a work but managed to be

so good at forgetting in every other respect!

*Richard Gilman to whom I sent the piece once completed, responded

by telling me of the serious considerations he had given to converting

to Catholicism.



25] The years of translating -- especially the intense periods of

involvement with his texts during the preparation for productions --

from Public Insult to T.A.D.O. -- had alerted me to a quality I had

not encountered elsewhere: it was that these texts, even in as Shavian

a play as T.A.D.O., kept giving me [and the actors] more and more and

more; they were mysteriously and continuously enriching texts, and

mystery plays only in that sense; for you could account for how they

'worked' in other respects in what for a supra-rational person like

myself! a mystic rationalist, is an "artistically logical" manner --

as unusual as these pieces are counter-poised to the world in most

instances. -- The effort of working on the texts repaid itself each

period of rehearsal... and here in my "solo" rehearsal space, my

rickety barque of a downtown Manhattan loft! W.A.T.V. is exorbitant,

and its exorbitance was welcomed and passed on, radically, by my own.



26] Carl Weber directed the official premiere of Kaspar at the

Brooklyn Academy of Music; this was after considerable work on the

text with Herbert Berghof and E.G. Marshal; and also with Peter Brook

whose English language production however never saw the light of day.

Carl also directed fine first productions of The Ride Across Lake

Constance at Lincoln Center in 1971; and of They Are Dying Out at the

Yale Drama School in 1979.



ROLOFF 45 W.A.T.V./P.S.


27] And challenged differently of course each time: emotionally,

exhaustingly so, and musically by Nelly Sachs; [Hesse had been taxing

to the extent of the laboriousness involved in transforming his

German, which seemed especially antiquated in the early 60s, into

halfway modern American]; intellectually-emotionally by every comma in

Musil's Die Portugiesin [The Portuguese Wife]. Translating some early

Kroetz plays had been a figuring out the equivalences for broken

language; interesting puzzle work of fitting emotions onto starved

words, or between them. It was a pleasure to have been accompanied by

the brilliance of Hans Magnus Enzensberger's essays on the trip

halfway around the world on the ill-named "Hellenic Splendor" in

1972/3. The arduousness of translating what is Hochhut's in Tell 38!

And I did him no favor by achieving the feat of writing like Hochhut

in English. The challenges of the varieties of Erich Wolfgang Skwara's

poetic novel The Plague in Siena were daunting but also tremendously

pleasurable, and his Tristan Island, currently, presents an entirely

new set of challenges. In general, though, the worse the unnamed

writer, the harder the translation work. I nearly forgot the pleasure

of working with Louise Bogan on some Ernst Juenger text many years

ago; and the great pleasure of working with Carl Weber on Handke, but

especially on Heiner Mueller's Description of a Picture. I think

that's it folks.



28] The sections which made for the happiest work, because it harks

back to the serial procedures at the end of Public Insult -- I was

able to play most freely within the strictures of my linguistic

playpen while abiding the bounds and bond imposed by the play rules of

the formalist serial procedure; the reader may notice that, both the

procedure and its content has deepened over the years.

The sections that made for the greatest difficulty: [A]: the

opening poem, its assonances. Like Kaspar's' opening line "I want to

be someone like someone else was once." a whole life can be read into

this text. [B] Pushing the syntax to its limit, sustaining it, the

section which starts with: "Behold how this very moment they are

ROLOFF 46 W.A.T.V./P.S.
wiping mud with rubber gloves off rubber tires outside while at the

same time in the house the rubber-gloved wife is washing mud off

rubber boots. Rub-a-dub-dub....[to].... Behold how they reach their

objective without ever having gotten there. Behold how untroubled

their sleep at the thought that just now it was again forever good-

bye."

One night, after a phone call to Salzburg -- Handke said that

"everything was beautiful" [he knew the ramble from which I was

calling -- I knew the height at which he was living] I drenched myself

in Jim Fogerty's Credence Clearwater Revival records for hours on end,

trying to absorb that "one resounding sound" that the piece calls for,

to have it available within the wealth of vowels and consonants, to

the consternation of the live-in girlfriend who of course felt

neglected for a text! And of course went out to have an affair!



29] January 1983: "To your translation I now only say: yes. It is an

achievement, and one notices the fruit of long, precise imagining.

With all its strangeness you also found a speaking voice, and it has

become a beautiful drama. I am sure that a beautiful performance will

be possible which will make sense to quite a few people. That you

accomplished that is more than I ever expected from a translation. You

achieved a serious and cutting [in the good sense] work.... There is

nothing more I wish than that your successful translation will be

published in English and played. I cannot imagine a better achievement

than what you accomplished..It is also reassuring to know how

conscientious [00] you have become..."



July 27, 1983

"Your translation of my piece is the equal of Ralph Mannheim's of the

three prose wings of the homecoming cycle, and with him too, I had

long critical boat rides. Your translation remains a beautiful piece

of work & anyone who still thinks theater will listen up and look.

W.A.T.V. as you formed it, goes back to the origins..."





ROLOFF 47 W.A.T.V./P.S.
30]... which, in the retrospect of looking at the first ten pages of

the first draft, is putting it kindly. For these bear all the marks of

anemia of syntax, and a variety of other shocks of the time.



31] Handke's Essay on the Jukebox contains a fine description of what

he means by open and closed. He uses as an example the confessional

quarrel that influenced the thinking of Teresa of Avila: between the

recogidos [who by means of tightening their muscles] and the dejados

who approached god by leaving, relaxed themselves to his entry. Open

in the sense of W.A.T.V. of course is also in the sense of giving.

Psychoanalytically or somatically speaking, what Handke means by

"being" has to do with being able to breathe freely, i.e. a release

from constricting angers, rages, consequent chest and heart

constrictions, walking and writing being the best "natural" cures for

this "nature boy." He writes himself and us out of these confines by

first putting us into them!



32] By late fall of 1981 I had a draft. I remember reading it at

Christmas to the family that had given that Einsteinian gnome of an

intellectual and translator Norbert Gutermann [who had had had an

adventurous World War One youth in Poland] the kind of cottage that I

myself sought for my work; reading it out loud to the family helped

and I liked the response.



33] As of the writing of The Left-Handed Woman Handke became

interested in the craft as translator; his translation of Prometheus

en especial would seem to testify to his greatness in that field.

Handke's own metaphor for the effect an author can have on the

translator is "letting the author take you be the elbows". Handke's

hands in that respect are unbeatable!



34] Those who are "cut" on the Talion principle "cut back" -- the

primordial. There are analytic "dog language" equivalents to quotes

such as: [A] "Yes, our shoulders are there for the sky, and the long

pull between sky and ground runs only through us." -- The English

ROLOFF 48 W.A.T.V./P.S.
analytic word for that would be "transference", a supposedly neutral

translation of Freud's "Uebertragung." That is the route the

projections and projective identifications and phantasies travel! And

according to the wonderful Jakob Arlow, as far as the "black" holes!



B] "And the knowledge that you are survivors also makes you hot." --

This goes to the heart of the damnableness of being human-animal. It's

good to remember how proud Peter Handke is that each of his

formulations is "geil", which doesn't just mean "hot" but has

implications of lewdness in the original German; however, what's more

interesting is the why the texts then come out so snow-white chaste!



C] "And do not debase the seriousness you are finally learning, with

jokes: there are no good jokes." Aside the fundamental human sense of

the serious: If you wish to discover this unpleasant truth about

joking explained in beautiful detail, there is always Freud's most

intricate act of decipherment, his book on jokes, which also contains

no end of wonderful Jewish marriage broker jokes.







ROLOFF 49 W.A.T.V./P.S.
35] Also I tried to imagine how much of Handke's self-knowledge had

gone into these sentences, to the extent that I could associate him to

these sentences, what I knew about him and his life.

For example: The one time I had visited him on his mountain high,

he certainly proved such a "sore loser" at Tarok that, dreadfully

[redeemed only by his naivete] he "wouldn't show off" the re-imported

wife. He was not a good competitor at anything; and though he had once

noted [in Geschichte des Bleistifts] the present author playfully

playing with utter seriousness [at pool] he did not get into the

spirit of the thing when he became part of the Tarok. Yet he knew the

value of sitting cross-legged like a child and even ordained that it

was well to remain a child all your life! Also, I had once experience

him with Agamemnon's "bull on his tongue", returning as if dumbstruck

from San Francisco -- the week before he'd been all right -- and I

thought much too late of taking him along on my recuperative afternoon

walk onto what was then still "the landfill" and around the tip of

Manhattan. He was Albin Bloch, too.

"He, the most courageous and vigorous is also most in need of

help, is the most baseless and is the most pathetic," certainly

applied to me, too, at times.

There were the amplest of associations: "I walked late in fall

through a large park that was covered with fallen leaves, the

afterglow of the sunset sky on them. The leaves moved lightly between

the blades and sometimes one of them also leapt up or flipped over.

And while I moved slowly through the leaves all our faces and all our

stories rose from the foliage" I recalled Handke walking towards me a

park just like that in Salzburg, except impatiently because I was one

train late!

I certainly had become most familiar, translating him, with his "tinny derision," and also in Salzburg.


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